Oktober 2024
Oktober 2024
Presseschau
Verehrte Leserinnen und Leser,
die lateinischen Substantive aestas und aestus haben in diesem in seinem Zuendegehen noch spürbaren Sommer den Grund für ihre etymologische Nähe hinreichend bewiesen. Die Tatsache, dass die Medien mit den für uns relevanten Themen eher etwas sparsam umgegangen sind, gibt uns die Möglichkeit, mehrere Bücher aus unserem Wirkungskreis in den Blick zu nehmen: Ein kompaktes Werk von Kai Brodersen zum fünfhundertjährigen Bestehen von Martin Luthers Aufruf an die Städte zur Gründung altsprachlicher Schulen, ebenso Melanie Möllers Buch über die aus einem selbst erteilten Schutzauftrag heraus motivierte und durchaus brisante Tendenz zu nicht autorisierten Eingriffen in literarische Texte und schließlich das Bändchen Griechische Geschichte von Angela Ganter. Im weiteren haben wir zu einer ähnlichen Sachbereicheinteilung wie bei den letzten Malen einige interessante Beiträge. Erwähnenswert scheint uns zum Bereich 1 zu sein, dass sich in den berufsjournalistischen Medien der Diskurs um die Wahl des Schulfachs Latein wieder etwas belebt hat und sogar Latein als 1. Fremdsprache thematisiert wird. Einige Beiträge haben ihren Ursprung vor dem direkt zurückliegenden Quartal, sind aber entweder erst jetzt im Internet erreichbar geworden oder eignen sich im Sinne der thematischen Bündelung besser für diesen als für den letzten Newsletter. Das Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung mit unserer DAV-Vorsitzenden Frau Dr. Katja Sommer ist kostenpflichtig. Sie finen dennoch einen Link zur Website.
Wir vom Medienteam wünschen Ihnen für die kommenden Monate gedeihliches Werken und einen angenehmen Herbst 2024.
Auch im letzten Quartal gab es wieder Beiträge aus folgenden Bereichen:
- Die Klassischen Sprachen als Lerngegenstand
- Die Gegenwart von Antike, Mittelalter und Renaissance
- Neues aus den benachbarten Altertumswissenschaften
Zum Themenbereich 1.
Latein an der Schule
BUNDESWETTBEWERB FREMDSPRACHEN
Osthessen-Zeitung
Fremdsprachen-Wettbewerb - Stein-Schüler siegen mit Latein-Video
Link: Fremdsprachen-Wettbewerb - Stein-Schüler siegen mit Latein-Video (osthessen-zeitung.de)
Inzwischen freigeschaltet – deshalb nachträglich auch bei uns:
Filmpost.de
Doppelter Erfolg beim Bundeswettbewerb Altgriechisch: Städti räumt ab
Landeswettbewerb „Alte Sprachen“ (Bayern)
Süddeutsche Zeitung
Reden wir über Alte Sprachen: Perspektivwechel durch Sprache
Die 18-jährige Anna Eberle vom Josef-Effner-Gymnasium hat das Finale beim bayerischen Landeswettbewerb „Alte Sprachen“ erreicht. Ein Gespräch über die Faszination von Latein.
Interview von Maximilian Schuller, Dachau
Ebenfalls noch zum Wettbewerb in Bayern:
Münchner Wochen-Anzeiger
"Sie öffnen die Tür"
Ähnlich auch: Excellenter fecistis! | Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (bayern.de)
Schülerzahlen in den Klassischen Sprachen und Fremdsprachenwahl
Wahrscheinlich ist in den letzten Tagen über den Ticker einer Nachrichtenagentur oder über eine Pressemeldung des Statistschen Bundesamtes in Wiesbaden eine Information über die Entwicklung der Schülerzahlen in den Fremdsprachen an die Redaktionen gelangt, oder die Zentralredaktion eines Zeitungsverbundes hat federführend die Zahlen in mehreren Bundesländern abgefragt. Einige Blätter berichten von entsprechenden Ziffern in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Die NOZ zeigt innerhalb ihres Artikels für Niedersachsen auch ein kleines Diagramm. Nach Aussagen der Statistik liegt Latein in Niedersachsen inzwischen auf Platz vier der gymnasialen Fremdsprachen. Spanisch hat hier dem Latein (zumindest vorläufig) den Rang abgelaufen. Andererseits wird festgestellt, dass die Fachtreue bei denjenigen, welche Latein gewählt hätten, bis in die Oberstufe bestehen bleibe. Für Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat die Zeitung den umgekehrten Trend ausgemacht. In Schleswig-Holstein liegt demnach Latein in der Rangfolge noch auf Platz drei.
Neue Osnabrücker Zeitung
Abwärtstrend der Sprache
Immer weniger Schüler lernen in Niedersachsen Latein
Link: Immer weniger Schüler in Niedersachsen lernen Latein | NOZ
In Kompaktform hat die NOZ das Wichtigste auch noch auf dem PRESSEPORTAL veröffentlicht:
PRESSEPORTAL
Neue Osnabrücker Zeitung
Immer weniger Schüler lernen in Niedersachsen Latein: Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verzeichnen Zuwachs bei Lateinschülern
Link: Immer weniger Schüler lernen in Niedersachsen Latein / Nordrhein-Westfalen und ... | Presseportal
Interview (mit der DAV-Vorsitzenden Frau Dr. Katja Sommer):
Neue Osnabrücker Zeitung
Tote Sprache auf dem Lehrplan
Wer braucht eigentlich noch Lateinunterricht?
Link (kostenpfichtiger Artikel): Latein an Schulen: Altphilologenverband kämpft für Sprache | NOZ
Erfahrung zu Latein als 1. Fremdsprache
Mittelhessen.de
Moment mal: Semper aliquid haeret
Link: Moment mal: Semper aliquid haeret (mittelhessen.de)
Fachsimpeln muss man können
Kleine Zeitung
ORF-Satiriker Klien und Wolfgang Sobotka liefern sich Latein-Duell
Link: ORF-Satiriker Klien und Wolfgang Sobotka liefern sich Latein-Duell (kleinezeitung.at)
Ganz erstaunlich: Paul Breitner, den die Reiferen unter uns als Leistungsträger des Fußballs zumindest beim FC Bayern und in der Nationalelf der siebziger Jahre kennen, schätzt sein Griechisch, das er neben Latein in der Schule gelernt hat, bis heute. Was heute oft besser als früher klappt, ist die Verzahnung von Leistungssport mit den Klassischen Sprachen in der Oberstufe, da die Lehrer mit den Schülern dafür in aller Regel gute Lösungskonzepte erstellen.
Westfälische Nachrichten
Fußball-Legende
Paul Breitner: Altgriechisch hat mein Leben geprägt
Link: Paul Breitner: Altgriechisch hat mein Leben geprägt (wn.de)
Dazu auch die Sendung auf BR 1, auf die sich der Artikel bezieht:
Der zentrale Punkt ist vor allem von Minute 12 bis 16 zu verfolgen.
Sendung:
Bayern 1
Paul Breitner, Fußball-Legende,
"Ich wollte nie so werden wie ein Zweiter."
Blaue Couch · 13.06.2024 · 43 Min.
Interview-Podcast des Gastgebers/Moderators Thorsten Otto mit Paul Breitner
Link: Blaue Couch · Podcast in der ARD Audiothek
Neuer Bachelorstudiengang an der Universität Würzburg:
Uni Würzburg / CS
Studium Bayern
Neuer Bachelorstudiengang: Eintauchen in die Welt der Griechen und Römer
Link zum Fach: Classics - Classics (uni-wuerzburg.de)
Zum Themenbereich 2.
Buchempfehlungen und Rezensionen
Etwas unter dem Radar des Rezensionsgeschäftes hindurch ist ein Büchlein des für anregende und akkurat recherchierte Bücher bekannten Professors für Alte Geschichte Kai Brodersen erschienen. Es hat auch Monate nach seinem offiziellen Veröffentlichungsdatum verdient, noch in unsere Leseempfehlungen aufgenommen zu werden. Das fünfhundertjährige Bestehen eines Aufrufs Martin Luthers hat Kai Brodersen zum Anlass genommen, diesen neu zu übersetzen und – mutatis mutandis – dessen Aktualität herauszustellen: Es handelt sich um den Aufruf zur Gründung altsprachlicher Schulen durch die seit dem Hochmittelalter aufstrebenden Städte, welche in der Renaissance auf dem Gebiet der Bildungszuständigkeit zunehmend Konkurrenz für die Klöster darstellten und sie, auch bedingt durch die reformationsbedingten Klosterschließungen, an nicht wenigen Orten darin ablösten. Der folgende Artikel beschreibt Luthers Schrift als richtungsweisend.
Erfurt.de
Luthers Ratsherrenschrift: Geburtsstunde öffentlicher Bibliotheken und städtischer Schulen
Buchtitel:
Brodersen, Kai: Luthers Aufruf zur Gründung von Schulen, an denen Alte Sprachen gelehrt werden (1524),
Kartoffeldruck, Speyer 2023.
ISBN: 9783939526599
124 S., kartoniert
Preis: € 7,00
Ebenfalls etwas spät, dafür aber ausführlich, möchten wir auf eine wichtige Neuerscheinung des Jahres 2024 und damit auf eine vor dem Hintergrund massiver Versuche der Einflussnahme und angemaßter zensorischer Übergriffigkeiten gegenüber literarischen Texten hochbrisante Materie unseres gesellschaftlichen Diskurses zu sprechen kommen: Es geht um das neue Buch der überaus geschätzten und engagierten Professorin für Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin, Melanie Möller. In ihrer Streitschrift Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur tritt sie vehement für die Freiheit einer unbeschnittenen, unveränderten, nicht auf welche Weise auch immer vom Buchstaben des Originals abweichend „adaptierten“ Literatur ein. - Unbedingt empfehlenswert!
Auf Deutschlandfunk bzw. Deutschlandradio Kultur ist die Rezension als pdf und als gespeicherte Sendung abrufbar. SWR Kultur (ehemals SWR2) geht ebenfalls auf das Buch ein, und im „Standard“ steht ein Interview zu lesen.
Rezension:
Deutschlandfunk
Ein Gespenst namens Zensur
Der Text kann heruntergeladen werden (pdf).
Sendung:
Deutschlandfunk
Melanie Möller: „Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur“
Die im Deutschlandfunk gesendete Rezension kann hier angehört werden:
Link: Melanie Möller: "Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur" (deutschlandfunk.de)
Der Radiosender SWR Kultur bespricht das Buch eingängig; der Rezensionsautor wiegelt jedoch bei der von Melanie Möller gesehenen Gefahr für unsere Gegenwart eher ab, indem er die Eingriffe nur bei einzelnen Werken aus der Kinderliteratur verortet. Aber genau dies beweist bereits den Tabubruch, vor dem die Autorin als ernster systemischer Problemlage warnt. Dass der Kritiker den Tenor ihres bewusst provokant gehaltenen Buches als Teil eines aufgeregten Diskurses einordnet – was die Lage zweifellos zutreffend beschreibt – ändert daran im Grundsatz nichts.
Rezension:
SWR Kultur
Buchkritik
Melanie Möller – Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur
Link: Melanie Möller – Der entmündigte Leser | Buchkritik - SWR Kultur
Nach unserer Erfahrung verlangen die Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht nach einem verlässlichen Provokationspotential, um Texte als für sie herausfordernd und damit hinreichend interessant zu erkennen und sich mit ihnen zu befassen. Genau damit können wir ja als Lehrkräfte für Klassische Sprachen oft genug oder bei gutem Unterricht sogar in aller Regel dienen. In der österreichischen Zeitung Der Standard gibt Frau Möller ein Interview, das, wie die genannten Rezensionen auch, eher um das Grundsätzliche am Literaturverständnis in einer Gesellschaft kreist als ums Didaktische. Gleichwohl können wir aus denselben Gründen auch für unsere Arbeit beziehungsweise für die Texte im Unterricht beanspruchen, was für Literatur aus Literatensicht generell gelten soll.
Interview:
Der Standard
Korrektheitsdebatte
Gendern und Canceln: "Man kann nicht sagen, es gehe nur um Bücherchen"
Die Berliner Professorin und Philologin Melanie Möller legt mit "Der entmündigte Leser" eine "Streitschrift" gegen alles das vor, was sie "Zeitgeist" und "Zensur" nennt
Buchtitel:
Möller, Melanie:
Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur. Eine Streitschrift
Galiani, Berlin 2024
ISBN: 978-3-86971-302-1
240 Seiten
Preis (gebundenes Buch): € 24,00
Ein Buch, welches zwar nicht die Literaturgeschichte, wohl aber eine weite Spanne der Historie Griechenlands in einer offenkundig herausragenden Verschränkung von Tiefe und Kürze unter Einbeziehung sehr vieler fachlicher Dimensionen bietet und sich daher sowohl für Oberstufenschüler als auch für Studenten als sehr gutes Einführungswerk eignet, ist kürzlich von Uwe Walter im Gymnasium rezensiert worden. Es handelt sich um das in der Reihe Beck Wissen erschienene und von der in Regensburg lehrenden Professorin Angela Ganter verfasste Buch mit dem Titel Griechische Geschichte.
Rezension:
Walter, Uwe: Brücken bauen. Eine neue „Griechische Geschichte“ im kleinen Format, in: Gymnasium 131 (2024), 89 – 97.
Zitat vom Beginn des letzten Absatzes:
„Das gedankliche Niveau der Darstellung zeigt sich nicht zuletzt darin, dass man auch als Kenner wenig vermisst...“
Das Buch wird von Uwe Walter insgesamt als ein „mehr als gelungenes (und druckfehlerfreies!) kleines Buch“ eingeschätzt.
Buchtitel
Ganter, Angela: Griechische Geschichte. Von der Bronzezeit bis zum Hellenismus. München (C. H. Beck) 2024.
Beck Wissen.
ISBN: 978-3-406-81637-6
128 S. 2 Karten.
Preis: € 12,–.
Rezensionen/Titel zur römischen Kaiserzeit (Rez. mit Bezahlschranke)
Ebenfalls in der FAZ sind jüngst Besprechungen zweier übersetzter britischer Bücher über die römische Kaiserzeit erschienen. Zum einen hat die bekannte Althistorikerin Mary Beard einen zusammenfassenden Überblick über die Zeit bis 235 nach Christus erstellt, welches von der als Lehrbuchcoautorin und Übersetzerin bekannten Ursula Blank-Sangmeister ins Deutsche übertragen wurde. Zum anderen haben Peter Heather und John Rapley einen Vergleich zwischen den Entwicklungen des späten Roms und den USA mit dem Blick auf die zu erwartende weitere Entwicklung des „Westens“ herausgebracht. Falls Sie an die Rezensionen nicht gelangen: Es gibt auch private Stellungnahmen unter „Perlentaucher“. Die bibliographischen Angaben wollten wir Ihnen auf jeden Fall nicht vorenthalten. Lesen Sie selbst:
FAZ
Römische Kaiser: Mary Beards Buch über die römischen Kaiser
Link: Römische Kaiser: Mary Beards Buch über die römischen Kaiser (msn.com)
Buchtitel
Beard, Mary:
Die Kaiser von Rom. Herrscher über Volk und Reich.
Aus dem Englischen von Ursula Blank-Sangmeister.
Frankfurt/Main (S. Fischer) 2024.
ISBN: 978-3-10397546-8
544 Seiten mit 126 Abbildungen
Preis: € 36,00
Rezension
FAZ
Spätrömische Folie zum Verständnis der Gegenwart
Link: Peter Heather und John Rapley: „Stürzende Imperien“ (faz.net)
Buchtitel
Heather, Peter/Rapley, John:
Stürzende Imperien. Rom, Amerika und die Zukunft des Westens.
Aus dem Englischen von T. Andresen,
Stuttgart (Klett-Cotta) 2024.
ISBN: 978-3-608-98236-7
288 S., div. Abb.
Preis: geb. € 25,00.
Weitere Buchempfehlungen:
Frisch erschienen ist ein Werk von Prof. Dr. Thomas Kaufmann mit Bezügen zum Neulatein. Der Autor hat jüngst mit seinem Buch Die Druckmacher bereits seine Expertise für die Renaissance bewiesen.
Kaufmann, Thomas:
Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis,
Freiburg (Herder) 2024.
ISBN: 978-3-451-39028-9
544 S.
Preis: € 35,00
Zu C. Iulius Caesar erscheinen regelmäßig neue Bücher, mal sind es Überblicksdarstellungen, mal Forschungsergebnisse zu Detailfragen.
Michael Sommer hat Neues zum Ende Caesars vorgelegt.
Sommer, Michael:
Mordsache Caesar.
Die letzten Tage des Diktators.
München (C. H. Beck) 2024.
ISBN: 978-3-406-82133-2
Genaues Erscheinungsdatum: 19. September 2024.
316 S., mit 13 Abbildungen, 2 Karten und 2 Stammbäumen.
Preis: Hardcover € 26,00
Es gibt kaum jemanden, der den Konkurs und die „Abwicklung“ der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt nicht bedauerte. Ein Element aus dem Bestand, welches überlebt hat, ist die Zeitschrift ANTIKE WELT. Unter dem Signum WBG ist sie über den Herder Verlag Freiburg zu beziehen.
Das neue Heft bietet ein sehr vielversprechendes sozialgeschichtliches Thema.
Empfehlung:
ANTIKE WELT
Heft 5/2024
Armut in der Antike
Preis: € 12,90
Eine gute Inhaltsübersicht
Link: Antike Welt 5/2024 (herder.de)
Aus Heft 3/2024
Trierer Goldrausch und Schätze der römischen Antike
Link: Trierer Goldrausch und Schätze der römischen Antike (herder.de)
Als Artikel des Monats vorgestellt (Webpräsenz Herder Geschichte & Politik)
Quelle: Der große Ploetz
Römische Geschichte: Das Römische Reich
Link: Römische Geschichte: Das Römische Reich | Herder.de
Sendung
Im letzten Newsletter angekündigt – jetzt aktuell: Ähnlich wie am Bodensee zur Klosterinsel Reichenau (reichhaltig und bis 20 Oktober noch geöffnet) ist ab dem 21.09.2024 bis zum 26.01.2025 in Paderborn in Zusammenarbeit mit dem Kloster Corvey eine Ausstellung über die Verbindung zwischen Antike und Mittelalter zu sehen. Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf der thematischen Trias Bibliothek, Skriptorium und Kulturtransfer. Was für die Ausstellung zur Reichenau das Archäologische Landesmuseum in Konstanz darstellt, ist für die Ausstellung zu Corvey das Diözesanmuseum in Paderborn.
WDR3 Mosaik
Corvey und das Erbe der Antike
Link: Corvey und das Erbe der Antike - WDR 3 Mosaik - WDR 3 - Podcasts und Audios - Mediathek - WDR
Ähnlich auch:
DAMALS.de
Ausstellungen
Wie man im Mittelalter antikes Wissen weitergab
Link: Wie man im Mittelalter antikes Wissen weitergab - wissenschaft.de
Ebenfalls zur Ausstellung in Corvey/Paderborn
Westfalen-Blatt
Ausstellung im Diözesanmuseum zeigt Corvey als Wissensspeicher
Spektakuläre Exponate in Paderborn belegen Bedeutung der Klöster
Link: Paderborn: Ausstellung zeigt spektakuläre Stücke des Klosters Corvey (westfalen-blatt.de)
Hinweis auf eine Pompeji-Ausstellung in Wien (02.10.2024 – 05.01.2025)
Aviation Direkt
Pompeji erwacht in Wien: Multisensorische Ausstellung erweckt die antike Stadt zum Leben
Noch eine Ausstellung in München
Muenchen.de
Sonderausstellung auf Burg Grünwald: Antike in Bayern
Link: Antike in Bayern: Sonderausstellung auf Burg Grünwald - muenchen.de
Theaterfestival
Verfremdung von Tragödienstoffen der griechischen Klassik (Premiere 5. Juli 2024)
Online Merker
ATHEN/ Athens Epidaurus Festival / Antikes Theater von Epidauros: IPHIGENIE IN AULIS von Euripides. Fakenews aus Aulis
Kino, Video und Streaming
Ein Radiobeitrag stellt den Beginn einer Serie auf Prime vor
SWR Kultur (ehem. SWR2)
Prime-Serie von Roland Emmerich
Weltuntergang im Circus Maximus: „Those About to Die“
Link: Serie von Roland Emmerich über das Alte Rom: „Those About to Die“ - SWR Kultur
Zum Themenbereich 3.
Zur römischen Binnenschiffahrt gibt es in Deutschland seit wenigen Jahrzehnten eine verstärkte Aktivität in der experimentellen Archäologie. Es werden Schiffe nachgebaut und teilweise damit auch Fahrten für Schulklassen angeboten. Die auf der Mosel verkehrende Bissula dient allerdings vor allem der Forschung zur Binnen- und Seeschiffahrt.
DIE WELT
So schnell segelte ein römisches Schiff durchs Mittelmeer
Link: Antike Seefahrt: So schnell segelte ein römisches Schiff durch das Mittelmeer - WELT
Ebenfalls von Berthold Seewald ist gerade nachstehender Artikel erschienen. Angebunden ist er an die Eröffnung der Ausstellung „The hidden Länd. Wir im ersten Jahrtausend“ in Stuttgart vom 13.09.2024 bis zum 26.01.2025.
DIE WELT
Geschichte
Migranten in der Antike
Wie aus Germanen verlässliche Römer wurden – und Schwaben
Link zum Artikel: Römisches Reich: Wie aus Germanen echte Römer wurden – und Schwaben - WELT
Link zur Ausstellung:
THE hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend (thehiddenlaend.de)
Bibliographische Angaben zum Begleitband:
Archäologisches Landesmuseum B.-W./ Landesamt f. Denkmalpflege B.-W. (Hg.):
The hidden Länd. Wir im ersten Jahrtausend,
Oppenheim (Nünnerich-Asmus Verlag & Media) 2024.
ISBN: 978-3-96176-251-4
288 S., 326 Abb.
Preis.: € 29,00
In Köln währt eine Ausstellung zu Pompeji noch bis zum 13. Dezember:
Kölner Stadt-Anzeiger
Pompeji – Fotografien von Hans Georg Esch
Ein neuer Blick auf jahrtausendealte Architektur
Bibliographische Angaben zum Bildband:
Esch, Hans Georg:
Pompeji. Der architektonische Blick,
Köln (König) 2024.
ISBN: 978-3-75330-740-4
198 Seiten
Preis: € 38,00
Allgemein zur Pflege des archäologischen antiken Erbes
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Antikes Mainz
Quo vadis, Mogontiacum?
Ein Kommentar von Markus Schug
Link: Römerstadt Mainz: Was das antike Erbe wirklich bräuchte (faz.net)
Tourismus, Forschung und Infrastrukturverwaltung
1. Athens antikes Wahrzeichen wegen Hitze nachmittags geschlossen
Merkur.de
Hitzewelle in Griechenland nimmt kein Ende: Antike Stätte in Athen bleibt geschlossen
Link: Hitzewelle in Griechenland: Antike Stätte in Athen geschlossen (merkur.de)
2. Antike Technik gegen heutige Hitze in Athen
EURONEWS
Water Matters
Das Erbe des Hadrian: Athen zapft antikes römisches Aquädukt an, um die Hitze zu dämpfen
Link: Das Erbe des Hadrian: Athen zapft antikes römisches Aquädukt an, um die Hitze zu dämpfen | Euronews
Ägypten
Selkets Blog
Römische Gräber, ein Badehaus und eine Sternwarte aus der Spätzeit entdeckt
Link: Ägypten News - Aktuelles aus Archäologie, Reisen, Museen | selket.de
Querschnittsstudium (integrativ/multidisziplinär) in Eichstätt
KU Eichstätt-Ingolstadt
Die griechisch-römische Welt in all ihren Facetten: Neues Studienprofil „Antike Plus“
Zusammenstellung und Kommentierung der Medienschau:
Karl Boyé
Nachrichten aus dem LV Niedersachsen
Der NAV lädt zum Zentralabiturthema Livius Lehrkräfte sowie ihre Schülerinnen und Schüler herzlich ein, an einem von drei Orten in Niedersachsen an einem Vortrag des Berliner Althistorikers Ernst Baltrusch teilzunehmen:
4 November, 11.30 Uhr, Wilhelm-Gymnasium Braunschweig
5. November, 19.00 Uhr, Altes Gymnasium Oldenburg
6. November, 12.00 Uhr, Wilhelm-Raabe-Schule, Hannover
Prof. Dr. Ernst Baltrusch, FU Berlin
Männer machen die Geschichte. Livius' Personalisierung der römischen Frühzeit
Moderne Erfahrung lehrt, wie sehr Historiker von ihrer eigenen Zeit beeinflusst sind, wenn sie über die Vergangenheit schreiben. Das war auch in der Antike so. Livius ist einer der »großen Drei« der römischen Geschichtsschreibung, neben Sallust und Tacitus. Er schrieb eine römische Geschichte ab urbe condita unter dem Eindruck einer »Zeitenwende«, nämlich des Wechsels von einer republikanischen zu einer monarchischen Verfassung. So ist auch die erste Dekade seines Werkes, die die römische Frühzeit von 753 bis 293 v. Chr. behandelt, geprägt von den Taten einzelner Persönlichkeiten.
»Männer machen die Geschichte« also auch bei Livius? Schon seine Quellen zwangen ihn dazu, aber, wo es die Überlieferung ermöglicht, nutzt Livius diese, um den Anteil von Frauen an geschichtlichen Entwicklungen herauszustellen. Damit greift er die zeitgenössische, durch die Monarchie gewachsene Bedeutung von Frauen in Politik und Gesellschaft wie Livia oder Julia aus der Familie des Augustus auf.
Der Vortrag befasst sich mit der livianischen Geschichtsauffassung am Beispiel der Darstellung eines jener frührömischen »Helden«, dem zu den feindlichen Volskern übergelaufenen Patrizier Coriolanus, dessen Mutter und Ehefrau größten Einfluss auf seine politischen Handlungen hatten.
Zur Vorbereitung auf seinen Vortrag wird die Lektüre der Coriolan-Episode (Liv. II 34,7– 40,12) empfohlen.
Angebot der bischöflichen Akademie Aachen zur Arbeit am hebräischen Originaltext der Bibel
Die bischöfliche Akademie des Bistums Aachen bietet eine Reihe "Theologie in Sprache" in Präsenz und online an, als nächsten Termin im Dezember: "Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gezeltet" (Joh 1,14) - einen Basistext des Christentums anhand der Hebräischen Bibel erschließen: der Prolog des Johannesevangeliums (https://bak-ac.de/bilden-begegnen/veranstaltungen/veranstaltung/Das-Wort-ist-Fleisch-geworden-und-hat-unter-uns-gezeltet-Joh-114-2024.12.16/?instancedate=1734370200000
Im Januar folgt: 1 Samuel 15: Die Verwerfung des Königtums Sauls und die Vernichtungsweihe von Amalek. Kann Gott sich irren? Ein besonders schwieriges und umstrittenes Kapitel der Hebräischen Bibel. https://bak-ac.de/bilden-begegnen/veranstaltungen/veranstaltung/1-Samuel-15-Die-Verwerfung-des-Koenigtums-Sauls-und-die-Vernichtungsweihe-von-Amalek-2025.01.31/?instancedate=1738339200000
Ausschreibung der FAU Erlangen-Nürnberg
In der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie ist am Fachbereich Theologie zum 01.04.2025 die
Sprachdozentur Altgriechisch unter besonderer Berücksichtigung von Theologiestudierenden (m/w/d)
in Vollzeit (100%) unbefristet zu besetzen. Die Einstellung erfolgt je nach tariflichen und persönlichen Voraussetzungen im Beamten- (A 13) oder im Angestelltenverhältnis (E 13).
Nähere Informationen zum Stellenangebot unter https://www.jobs.fau.de.
Nachrichten aus dem LV Baden-Württemberg
Planungen für das neunjährige Gymnasium in Baden-Württemberg:
Der baden-württembergische Ministerrat hat am 23.7.2024 das vom Kultusministerium vorgelegte neue Schulgesetz zur Anhörung freigegeben (vgl. https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/beteiligungsportal/KM/Dokumente/240723_Gesetzentwurf-Aenderung-Schulgesetz.pdf). Ein großer Teil der geplanten Änderungen bezieht sich auf die neuerliche Einführung des neunjährigen Gymnasiums. Bis zum 17. September 2024, 17.00 Uhr, konnten im Rahmen der Anhörung Kommentare auf der Beteiligungsplattform des Landes abgegeben werden. Die Stellungnahme des DAV Baden-Württemberg ist nachzulesen unter https://www.dav-bw.de/stellungnahme-des-deutschen-altphilologenverbandes-baden-wuerttemberg-zu-den-g9-planungen-des-kultusministeriums/.
Auf die Kommentierungsphase folgt nun die Antwort des Ministeriums; mit dem Gesetzesänderungsbeschluss im Landtag ist im Januar 2025 zu rechnen. Das neunjährige Gymnasium soll im Schuljahr 2025/26 zeitgleich in den Klassen 5 und 6 beginnen.
Volker Michael Strocka verstorben
Am 14. August 2024 verstarb im Alter von 84 Jahren Prof. Dr Volker Michael Strocka.
Nach dem Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte, Alten Geschichte und Philosophie an den Universitäten München, Basel, Paris und Freiburg wurde er 1965 in Freiburg promoviert und 1973 in Bochum habilitiert. Zwischen 1975 und 1981 versah er das Amt des Ersten Direktors der Wissenschaftlichen Abteilung der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin, bevor von 1981 bis zu seiner Emeritierung 2005 als Ordinarius für Klassische Archäologie an der Universität Freiburg i.Br. wirkte.
In diese Zeit fiel ein signifikanter Teil seiner Forschungen zu Pompeji sowie das Freiburger Thugga-Grabungsprojekt in Tunesien. Zeitlebens hat er die Klassischen Sprachen geschätzt und mit der Klassischen Philologie zusammengearbeitet. Seine Freiburger collegae und studentes sind vereint in Trauer und ehrendem Andenken mit seiner Familie und dem Deutschen Archäologischen Institut (https://www.dainst.org/newsroom/nachruf-volker-michael-strocka-1940-2024/442).
In Baden-Württemberg wird es in den nächsten Monaten eine Tagung von überregionalem Interesse gaben:
Schülerworkshop: Female Voices – Female Choices: Frauen in der griechischen Antike (Universität Tübingen):
Zeit: Samstag, 23. November 2024, 10-15 Uhr
Ort: Philologisches Seminar der Universität Tübingen. (Anmeldung bis 8.11.2024; weitere Infos unter https://www.humanismus-heute.uni-freiburg.de/events/FemaleVoices2024
Hessischer Altphilologentag
Der Landesverband Hessen lädt für Samstag, den 02.11.2024, zum Altphilologentag in Marburg ein. Das Programm und die genaueren Informationen finden sich demnächst auf der Homepage: www.alte-sprachen.de
Zum Geleit
Liebe Mitglieder des Deutschen Altphologenverbandes,
liebe Freunde der Alten Sprachen,
amici linguarum antiquarum, φίλοι γλωσσῶν ἀρχαίων!
Wenn man sieht, wie viele Antike-bezogene Summer Schools europa- und weltweit in diesem Sommer wieder stattgefunden haben und wie viele Studienfahrtgruppen deutscher und anderer europäischer Schulen man auch in diesem Herbst wieder in Rom, am Golf von Neapel und in Griechenland antreffen konnte, ist einem um ein anhaltendes Interesse an der Antike nicht bange! Und nicht zuletzt zeigte der Leipziger Gewandhaus-Festakt zum 9. Oktober als dem entscheidenden Moment der Friedlichen Revolution mit seinem Bezug zu Coriolan (in Form von Beethovens Ouvertüre) die (un-)gebrochene Aktualität nicht nur von Livius!
Auch die Euroclassica-Tagung im August vermittelte die Aktualität und Lebendigkeit der Beschäftigung mit der Antike und ihren Texten: Nicht zuletzt dank des großen Engagements ihres Vorsitzenden Christian Laes, Prof. in Manchester, trafen Repräsentanten nationaler Altphilologenverbände aus 28 europäischen Staaten zusammen, um sich unter dem Titel Innovative Teaching Methods über ähnliche und unterschiedliche Ansätze in der Vermittlung unserer europäischen Grundlagenfächer Latein und Griechisch auszutauschen. Nachdem im vergangenen Jahr Jena und Deutschland Gastgeber der Jahrestagung unseres europäischen Dachverbandes gewesen war - passenderweise mit einem Ausflug zu unseren Klassikern, den deutschen Dioskuren, nach Weimar -, durften wir in diesem Jahr die überaus großzügige Gastfreundschaft des italienischen Mitgliedsverbandes repräsentiert durch die Accademia Vivarium Novum in der Villa Falconieri in Frascati genießen, wo am Orte des antiken Tusculum natürlich direkt an den ciceronisch geprägten genius loci angeknüpft werden kann...
Nicht nur Goethe hat diesen Ort als paradiesisch bezeichnet - die Tatsache, dass die römischen Kardinäle ihre Villen auf den Fundamenten der Landhäuser der antiken Senatoren errichteten, spricht für sich. Und wenn man über den Mosaikfußboden in einem zentralen Raum im Erdgeschoss der Villa Falconieri wandelt, welcher aus der römischen Vorgängervilla an diesem Ort bewahrt wurde, deren Besitzer Aulus Gabinius war, jener Volkstribun, der mit der lex Gabinia Pompeius das imperium extraordinarium im Seeräuberkrieg verschaffte, kommt man nicht nur ins Nachsinnen darüber, dass unerwartete Gefahrensituationen eines Ordnungssystems auch entscheidungsfreudiges unerwartetes strategisches Umdenken erfordern, wie auch Cicero es in de lege Manilia/ de imp. Cn. Pomp. 60 formulierte: 'At enim ne quid novi fiat contra exempla atque instituta maiorum.' Non dicam hoc loco maiores nostros semper in pace consuetudini, in bello utilitati paruisse; semper ad novos casus temporum novorum consiliorum rationes adcommodasse, man wird auch berührt von dem Gedanken, dass der Hausherr auf eben diesem Fußboden mit Pompeius, Caesar und Cicero über eben diese Fragen diskutiert haben dürfte...
Ein zentraler Programmpunkt der Tagung war die Vorstellung des von Steve Hunt und John Bulwer herausgegebenen, im Februar kommenden Jahres erscheinenden Buches Teaching Classics Worldwide mit sorgfältig erarbeiteten Kapiteln zur Rolle der Alten Sprachen Latein und Griechisch und der Antikenrezeption in den Schulsystemen nahezu aller Länder der Erde, wodurch deutlich wird, dass es gerade diese Alten Sprachen sind, die in besonderer Weise nationenübergreifend und völkerverbindend wirken, eben weil man sich anhand derselben Texte und Worte Gedanken zur conditio humana macht...
Während die Marburger Dozententagung, über die Sie einen sehr spannenden Bericht im nächsten FC werden lesen können, anregende Ideen zur Gewinnung von Studierenden für die Alten Sprachen austauschte, von denen sich einiges auch auf die Schule übertragen lässt, zeigten die diesjährigen Preisträger des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen, Sophie Bruttel aus Berlin (Griechisch) und Alexander Lammer aus Straubing (Latein), welche die beiden Sonderpreise des DAV, jeweils dotiert mit 300 €, erhielten, welch großartige Leistungen der Nachwuchs erbringt - und wir gratulieren beiden ganz herzlich!
Mögen Sie anregende Studienfahrten gehabt haben, gerade durchführen oder noch vor sich haben, die Herbstferien bereits genießen oder bald in Aussicht haben, einen guten Start in das letzte Quartal des Jahres wünscht
Ihr / Euer Bundesvorstand
Katja Sommer, Stefan Faller, Stefan Freund