Deutscher Altphilologenverband
Zukunft braucht Herkunft
Der Deutsche Altphilologenverband (DAV) stellt sich vor
Wer sind wir?
Wir sind der Fachverband für Latein und Griechisch an Schulen und Universitäten.
Wir sind ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein.
Der DAV ist Mitglied der Fédération Internationale des Études Classiques (FIEC) und des Europäischen Verbundes der Altphilologenverbände EUROCLASSICA.
„Odysseus, komm endlich nach Hause!“ – 4.000 niedersächsische Schüler lesen in Latein ein halbes Jahr lang antike „Frauen-Literatur“
In Niedersachsen lesen derzeit rund 4000 Lateinlernende der Oberstufe die Heroides des berühmten römischen Dichters Ovid. Das berichtet der Niedersächsische Altphilologenverband (NAV).
Ovid lässt Frauen der griechisch-römischen Mythologie fiktive Briefe an Männer schreiben, subjektiv, zum Teil satirisch, mit bis in unsere Gegenwart wichtigen Lebensfragen. Sein Werk hat er Epistulae Heroidum – Briefe von Heroinen (Heldinnen) – genannt. Es stellt eine spannende Umkehr der Heldenwelt in der antiken römischen Literatur dar.
Penelope, in den Epen des Homer Königin von Ithaka, schreibt an ihren Ehemann Odysseus: „Komm endlich nach Hause!“ Medea, Mutter und tragische Protagonistin im Drama des Euripides, wendet sich an Jason, den Anführer der Argonauten. Helena, Königin von Sparta und im Mythos gewissermaßen göttliches Geschenk der Aphrodite, antwortet dem trojanischen Prinzen Paris auf seine Avancen. Und die bei der Eroberung ihrer nahe Troja gelegenen Heimatstadt entführte und versklavte Briseis, eine Schlüsselfigur in Homers Ilias, schreibt dem griechischen Helden Achilleus.
„Das Spannende an diesen Heroinenbriefen ist, dass sich Ovid als männlicher Autor in die Perspektive von Frauenfiguren hineindenkt und so eine eigenständige Sichtweise weiblicher Akteure zu Gehör bringt. Damit hinterfragt er einen Großteil der patriarchalischen Geschlechterrollenzuschreibungen seiner Zeit. Die hitzigen Diskussionen unter den Schülerinnen und Schülern, die bei der Bestandsaufnahme dieser Geschlechterrollenzuschreibungen, ihrem Vergleich mit heutigen Vorstellungen und der Bewertung beider entstehen, zeigen, wie lebendig die antiken Mythen bis heute sind!“, sagt Dr. Katja Sommer aus Hannover, die Vorsitzende des Deutschen Altphilologenverbandes.
Die niedersächsischen Oberstufenschüler lesen mit den Epistulae Heroidum die antiken Mythen aus der Perspektive, die sich derzeit verstärkt auch in der Literatur und wissenschaftlichen Publikationen wiederfindet. Auflagenstark analysieren und rezipieren Margaret Atwood (Die Penelopiade), Natalie Haynes (Die Heldinnen von Troja, Pandora's Jar), Madeline Miller (Ich bin Circe) und Jennifer Saint (Elektra, Ariadne) die antiken Mythen aus weiblichen Perspektiven.
Ovids gendersensible Briefsammlung ist ebenfalls Hauptthema beim Niedersächsischen Landestag der Alten Sprachen für Latein- und Altgriechisch-Lehrkräfte, den der Niedersächsische Altphilologenverband am 29. September 2023 in Meppen veranstaltet.
DAV-Kongress 2024 in Wuppertal
Servate diem!!
DAV-Kongress 2024 in Wuppertal
Das Motto des DAV-Kongresses 2024 lautet:
Bildung, Entwicklung, Nachhaltigkeit - Latein und Griechisch
Der Kongress wird zum traditionellen Termin nach Ostern vom 02. – 06. April 2024 in Wuppertal abgehalten werden. Im Anschluss an den Eröffnungsabend am Dienstag, dem 2. April 2024, an dem auch die Humanismuspreisverleihung stattfinden wird, wird es einen Empfang für alle Besucher des Eröffnungsabends geben, um nach den pandemiebedingten Ausfällen bzw. Verlagerungen ins Digitale den persönlichen Austausch und das Kennenlernen von Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus gleich am ersten Kongressabend in Schwung zu bringen!
Wir danken dem Klett Verlag für das großzügige Sponsoring dieses Eröffnungsempfanges!
AD ASTRA – Innovationen für den Unterricht
Nachwuchswettbewerb für Latein und Griechisch:
Der Deutsche Altphilologenverband (DAV) und der Ernst Klett Verlag schreiben für das Jahr 2023/24 zum dritten Mal den Nachwuchswettbewerb für Latein und Griechisch aus. Dieser Wettbewerb AD ASTRA richtet sich an junge Lehrkräfte im Referendariat sowie in den ersten fünf Berufsjahren.
Eingereicht werden kann eine eigene und in der Praxis selbst erprobte Idee, die ein innovatives Element enthält: eine kluge, clevere und vielleicht auch mutige methodische oder didaktische Neuerung. Diese Idee sollte das Lernen der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellen, die Freude am Fach wecken und auf andere Lerngruppen übertragbar sein. Die Idee muss schlüssig, überzeugend und nachvollziehbar dargestellt werden.
Bitte reichen Sie zur Teilnahme am Wettbewerb folgende Unterlagen ein:
- Deckblatt (Name und Anschrift der Schule / Thema / Jahrgangsstufe(n) / Postanschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse der Bewerberin/des Bewerbers),
- Darstellung der Idee und ihrer Umsetzung unter Benennung des innovativen Elements, max. 3 Seiten DIN A4 (PDF),
- Unterrichtsmaterialien (PDF, PPT, MPEG, MP3, MP4 etc.) als Anhang unter Angabe der verwendeten Quellen und Literatur, insgesamt max. 15 MB,
- Bestätigung des Bewerbers/der Bewerberin, dass es sich um eine eigene und selbst erprobte Idee handelt,
- Kurzvita (im Schuldienst seit …).
Teilnahmebedingungen:
Referendarinnen und Referendare können prüfungsrelevante Lerneinheiten aus ihren schriftlichen Arbeiten und Lehrproben vor dem Abschluss der Ausbildung weder in Teilen noch als Ganzes einreichen. Eine Jury aus Fachleuten des DAV und des Ernst Klett Verlages trifft eine Auswahl aus den Einsendungen und befindet über die Zuerkennung der Preise. Das Preisgeld wird vom Ernst Klett Verlag gestiftet. Für Platz eins werden 750 €, für Platz zwei 500 € und für Platz drei 250 € ausgelobt. Die Verleihung der Preise findet im Rahmen des DAV-Kongresses in Wuppertal im Frühjahr 2024 statt. Im Falle der Platzierung werden die Teilnehmer zum Kongress eingeladen, um ihre Idee vorzustellen. Ferner wird die Veröffentlichung der prämierten Ideen angestrebt.
Der Beitrag ist einzureichen per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Einsendeschluss ist der 31.10.2023.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gastvortragsreihe Unterricht in der Antike - Antike im Unterricht
Die interdisziplinäre und internationale Gastvortragsreihe "Unterricht in der Antike - Antike im Unterricht", die die Klassische Philologie der Universität Potsdam zusammen mit dem Lehrstuhl für Geschichte des Altertums im WS 22/23 veranstaltet, steht allen am Thema Interessierten offen und ist als hybride Veranstaltung konzipiert, um auch denjenigen die Teilnahme zu ermöglichen, die nicht persönlich nach Potsdam kommen können.
Die Zoom-Zugangsdaten werden allen rechtzeitig verschickt, die sich entweder zur gesamten Reihe oder aber zu einzelnen Vorträgen (spätestens 24 Stunden vorher) unter der auf dem Flyer angegebenen Adresse anmelden.
Weitere Informationen bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Organisation des Humanismus-Preisträgers 2016 hilft in der Ukraine
Wie viele andere Organisationen, versucht auch die vom Humanismus-Preisträger 2016, Andrea Riccardi, gegründete Gemeinschaft Sant’Egidio die Not den Menschen in der Ukraine zu lindern (Nähere Informationen finden Sie hier).
Interdisziplinäre Tagung: "Quellen des Sinns – Fragen von Religiosität, Spiritualität und Ethik in Bildung und Unterricht"
Die Special Interest Group "Kritisches Denken und darüber hinaus – Normative Fragen in der Lehrer:innenbildung" der Tübingen School of Education wird am 5. und 6.10.22 eine interdisziplinäre Tagung zum Thema "Quellen des Sinns – Fragen von Religiosität, Spiritualität und Ethik in Bildung und Unterricht" veranstalten und bittet mit folgendem Call um Einsendung von Vortragsvorschlägen auch zum Bereich religiöser (oder auch atheistischer) Vorstellungen und Praktiken in der Antike und deren gewinnbringende Rolle in Unterricht und Schule von heute.
Ringvorlesung: "Religion und Literalität in der Antike"
An der Universität Potsdam findet im Wintersemester 2021/22 eine Ringvorlesung zum Thema „Religion und Literalität in der Antike“ statt.
Termine:
Dienstags, 18 Uhr c. t. | Am Neuen Palais, Universität Potsdam
Haus 9, Raum 2.03 und online
Internationale Online-Konferenz zum Latein- und Griechischunterricht in Pandemiezeiten an der Universität Tübingen
Die Corona-Krise hat auch die Lehre in den Klassischen Altertumswissenschaften zu einem schnellen und grundsätzlichen Umdenken gezwungen. Die Tatsache, dass diesen digitalen Lösungen, die man aus hygienischen Gründen finden musste, seit Beginn der Krise im Frühjahr 2020 der Makel anhaftet, lediglich Hilfskonstruktion zu sein, sollte aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass viele der Innovationen einerseits teilweise schon auf Vorarbeiten zurückgreifen konnten und andererseits durchaus Chancen eröffnen, die auch nach Corona ihren Wert behalten dürften. An ausgewählten Beispielen soll diese Konferenz aufzeigen, wie die Klassischen Altertumswissenschaften auf die Lage universitärer Lehre reagierten, wie sie sich sehr plötzlich verändert hatte.
Interessierte sind herzlich willkommen, Informationen auf dem Flyer (PDF zum Download).