Zwei Nachrufe:

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

Was am Grund der Worte liegt: Der Altphilologe Klaus Bartels ist gestorben

Was vor zweitausend Jahren in Griechenland und Rom gedacht und geschrieben wurde, wirkt fort: in unserem Alltag, in unserer Sprache, in unserem Denken. Das hat Klaus Bartels gezeigt. Nun ist er 84-jährig gestorben.

Manchmal sind die Dinge nicht so, wie es scheint. Vielleicht gerade dann, wenn wir meinen, wir könnten uns an Worte halten. Dass die «Schule» eigentlich die Musse ist, die freie Zeit, die uns allein zur Verfügung steht, ist eine der Volten, die die Sprache schlägt. Der Weg vom Müssiggang zum Schulstress ist da nicht weit. Das zeigt, dass es gut sein kann, auf die Worte zu hören. Genau zu hören. Nicht nur auf das, was sie bedeuten, sondern auf das, was in ihnen mitschwingt. [...]

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SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Wolfgang Schuller ist gestorben

Der Althistoriker und DDR-Kenner Wolfgang Schuller war ein unermüdlich Schreibender. Er starb in Konstanz.

Wenn man Ende der Siebzigerjahre Wolfgang Schullers Büro in der Universität Konstanz betrat, fiel der Blick zuerst auf eine riesige Karte des geteilten Berlin. Dabei war er der Lehrstuhlinhaber für Alte Geschichte an der ambitionierten Neugründung. Schuller hatte sich zum athenischen Seereich habilitiert, im Unterricht spezialisierte er sich auf Sklaverei und Geschlechtergeschichte. Aber das war seine zweite Laufbahn. Seine erste hatte der 1935 geborene Berliner mit einer juristischen Dissertation zum politischen Strafrecht der DDR begonnen.

Jurist, Zeithistoriker, Althistoriker - das ist keine ganz ungewöhnliche Kombination. Schuller verband diese Fächer in der mit Leidenschaft und einem Schuss Selbstironie gepflegten Rolle des "Cold War Liberal", des Vorkämpfers der Freien Welt in der Auseinandersetzung mit dem sowjetisch-marxistischen Gegenüber. Einer seiner engsten Freunde war Melvin Lasky. [...]

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FAZ

Antrag bei der Unesco : Taugt der „Nasse Limes“ fürs Weltkulturerbe?

Der Limes soll jetzt auch dort Weltkulturerbe werden, wo keine Mauern standen, weil der Rhein zur Sicherung der römischen Herrschaft genügte. Ist der Antrag zeitgemäß?

Geschichtspolitisch hat der römische Limes in Deutschland einen langen Weg zurückgelegt. Über Jahrhunderte lebten die Menschen lokal und ungezwungen mit den imperialen Hinterlassenschaften: Eine „Römerschanze“, in Kirchen verbaute Spolien oder als ursprünglich lateinisch erkennbare Toponyme wie „Pfahl-“, umrankt von mündlich weitererzählten Geschichten, zeugten von der fernen Vergangenheit. Daneben nahmen sich schon im Humanismus Gelehrte wie der bayerische Hofhistoriograph Johannes Aventinus sowie einzelne Landesherren der römischen Überreste an, sammelten Inschriften und veranlassten erste Grabungen. Der Archivar Christian Ernst Hanßelmann gilt mit seinen um 1770 erschienenen Publikationen als der erste Limesforscher; er und andere suchten den Gesamtverlauf der Grenzanlagen zu erfassen, unternahmen dabei auch „Reisen auf der Teufelsmauer“, also Geländebegehungen. 1818 erließ Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg eine Verordnung gegen das wilde Steinebrechen auf der Saalburg und wurde so zu einem frühen Denmalschützer. [...]

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DIE TAGESPOST

Renaissance der antiken Sprachen: Im Polis-Institut in Jerusalem lernen Studenten die alten Sprachen wie eine Muttersprache.

„Bis heute gibt es Werke des bedeutenden Kirchenlehrers Thomas von Aquin, die niemals in eine moderne Sprache übersetzt wurden“, mit dieser Feststellung beginnt Christophe Rico gegenüber der „Tagespost“ seine Erklärung, warum er 2011 in Jerusalem – nicht weit entfernt von den Heiligen Stätten der Christenheit – mit befreundeten Altphilologen das Polis-Institut gegründet hat. „Heute sind die meisten Menschen sozusagen abgetrennt von den grundlegenden Texten der westlichen Zivilisation aus den Mittelmeerkulturen.“ Er ist Professor für Linguistik und Griechisch an der Universität in Straßburg und erinnert sich, wie er selbst, nachdem er in der Schule und dann an der Universität Griechisch gelernt hatte, und selbst noch nach seiner Doktorarbeit nur mit Hilfe eines Wörterbuches eine Seite aus einem Werk Platos übersetzen konnte. [...]

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STERN

Akropolis nach zweimonatiger Corona-Pause feierlich wiedereröffnet  

Nach knapp zweimonatiger Schließung wegen der Corona-Pandemie sind in Griechenland die berühmte Akropolis in Athen sowie alle anderen archäologischen Stätten unter freiem Himmel wieder für Besucher geöffnet worden. Die griechische Präsidentin Katerina Sakellaropoulou leitete am Montagmorgen die feierliche Wiedereröffnung der Akropolis. Auf dem Hügel oberhalb der griechischen Hauptstadt befindet sich der antike Parthenon-Tempel.

Außer der Staatschefin nahmen nur Kulturministerin Lina Mendoni, Mitarbeiter der Anlage sowie Journalisten an der Zeremonie teil, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Anweisenden trugen einen Mund-Nase-Schutz.

"Wir haben noch nie so wenige Menschen auf der Akropolis gesehen", sagte eine russische Besucherin, die seit fünf Jahren in Athen lebt. [...]

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SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Eduard Stemplinger: Der altbayerische Humanist

Eduard Stemplinger erwarb sich nicht nur Meriten als Lehrer, sondern auch als Schriftsteller. Werke wie "Horaz in der Lederhos'n" begegnen Lateinschülern bis heute.

Die Schulfächer Latein und Griechisch werden seit Langem von lautstarken Gegnern drangsaliert, die diese Kulturgüter aus dem schulischen Bildungskanon verbannen wollen. "Unnützer Stoff", belfern sie, Kinder und Jugendliche sollten stattdessen mehr auf Naturwissenschaften, Wirtschaft und moderne Sprachen getrimmt werden. Gelehrte wie der britische Althistoriker Robin Lane Fox halten dagegen. Er plädierte vor einiger Zeit dafür, mehr Latein zu lehren, das sei viel besser als "dieses vollkommen nutzlose Zeug", das man den Kindern beibringe. Latein und Griechisch hätten überhaupt nichts Totes, sagte Lane Fox, "außer dass tödlich langweilige Leute diese Sprachen aus den Schulen vertrieben haben". [...]

Den ganzen Artikel lesen: https://www.sueddeutsche.de/bayern/latein-humanist-stemplinger-latein-altgriechisch-horaz-1.4881340


 

ALLGEMEINE ZEITUNG MAINZ

„Venustöchter“: käuflicher Sex im alten Rom

Prostitution war ein Geschäft, von dem Huren und Stricher wenig hatten. Der Staat schützte die Sexarbeiter nicht, ihre Steuern aber kassierte er gern. 

Zum Bezahlartikel: https://www.allgemeine-zeitung.de/panorama/leben-und-wissen/venustochter-kauflicher-sex-im-alten-rom_21677314


Fernsehen

- Rückschau - 3sat-Thementag 

WELT DER ANTIKE

Programm und Vorschau zur Mediathek: https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender?sender=28007&datum=01.03.2020

Die Videos selbst müssen über das Eingeben des jeweiligen Titels in die Suchzeile angesteuert werden. Sie sind dann abrufbar.


Rundfunk

Auf SWR2 gehört (Lied „Altius“; Di, 17.3.2020 19:05 Uhr, SWR2 Tandem):

Die belgische Sängerin Eléonor ('Elly' Aerden) singt Chansons in einer angenehmen Stilmischung, welche auch Folk-, Jazz-, Ethno- und sogar Fadoelemente einbezieht.

Die Texte sind oft lateinisch. Ihre erste CD ERROS enthielt ausschließlich Songs mit lateinischen Texten. Ihre Zweite CD heißt VIVE und weist fast nur lateinische Texte auf.

Eine Rezension auf englisch: https://eleonor.be/recensies/ 

Hörproben: https://eleonor.be/media/     

CD-Bezugsquelle: https://www.bol.com/nl/p/vive/9200000068599515/?country=BE&suggestionType=typedsearch

Home: https://eleonor.be/


Kino, Film und Streaming

Disney+ entwickelt "Percy Jackson"-Serie

Disney hat das nächste Franchise, an dem man Rechte besitzt, auf den Weg zu einer Auswertung bei Disney+ ausgewählt: "Percy Jackson". Autor Rick Riordan hat zusammen mit seiner Gattin Becky angekündigt, dass es eine Adaption seiner Romane bei dem Streamingdienst geben werde.

Er führte näher aus, dass er sehr lange für eine "werkgetreue" Adaption seiner Romane als Fernsehserie gekämpft habe, und diese nun eine Chance habe und er bei jedem weiteren Schritt persönlich involviert sei.

Die fünfteilige Buchreihe um Perseus "Percy" Jackson handelt von einem anfangs zwölfjährigen Jungen, der es nicht leicht hat. Er muss mit ADHD und einer Leseschwäche umgehen, zudem ist er recht launisch. Ihm wird schließlich enthüllt, dass seine Launenhaftigkeit daher kommt, dass er ein Halbgott ist und sein Vater der gleichsam launenhafte, griechische Meeresgott Poseidon ist. Daneben ist ihm die Gabe gegeben, Altgriechisch zu lesen - weswegen er besondere Schwierigkeiten hat, Englisch zu lesen. [...]

Den ganzen Bericht lesen: https://www.wunschliste.de/tvnews/m/disney-entwickelt-percy-jackson-serie