Juli 2020

Liebe, verehrte DAV-Mitglieder,
sehr geehrte Freunde und Interessierte,           

die Mittsommervariante unseres nuntius assidue emittendus trägt ein wenig die Züge der derzeitigen Ereignisdichte in unserem Metier. Sehr interessant ist ungeachtet der Saison unser Interview mit Frau Prof. Dr. Meike Rühl über das von der Ausschreibung her besondere Profil ihres Arbeitsfeldes. Auch in Zukunft werden wir in gewissen Abständen Interviews zu Arbeitsgebieten oder besondere Forschungs- oder Lehrschwerpunkte zum Lesen anbieten. Weiterhin gibt es Neues zur Gräzistik in Marburg. Hierzu passend: Die Griechenland-Zeitung hat einen ganzseitigen Artikel über Griechisch in der Schule lanciert (Ausgabe 731 vom 24.06.2020). Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der neuen Lektüre.

Falls Sie selbst eine Nachricht oder eine Ankündigung weitergeben möchten, können Sie sich an folgende E-Mail-Adresse wenden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Uns bleibt wie immer, Ihnen für Ihr Interesse zu danken und eine anregende Lektüre zu wünschen.

Für den DAV-Vorstand und die Beitragenden des Newsletters
Hartmut Loos, Prof. Dr. Ulrich Schmitzer sowie Dr. Anne Friedrich

Der DAV NRW lädt zu einer weiteren digitalen Fortbildung ein: 

Leistungsbewertung – Vorstellung und Diskussion des Duisburger  Modells

Mit Dr. Thomas Doepner, Marina Keip, Dr. Stephanie Kurczyk und als Gast Dr. Matthias Korn

Samstag, 12.09.20, 10.00-13.30 Uhr

Worum geht es überhaupt?

Der neue Kernlehrplan für das G9-Gymnasium in NRW setzt in Fragen der Leistungsbewertung von Klassenarbeiten neue Schwerpunkte und gibt zugleich den Fachkonferenzen viel Verantwortung in der Ausgestaltung. Hier setzt das Fortbildungsangebot des DAV an. Vorgestellt wird ein Modell zur Bewertung von Übersetzungsleistungen in Klassenarbeiten, das die innovativen Ansätze des Kernlehrplans mit bewährten Verfahren des Lateinunterrichtes verbindet („Duisburger Modell“). Dieses Modell wird vorgestellt und von den Teilnehmern erprobt. Der zweite Teil der Fortbildung ist die Diskussion um die Leistungsbewertung von Textverstehensleistungen im Lateinunterricht im größeren Kontext. Hier steht mit Dr. M. Korn ein unabhängiger Experte Rede und Antwort.

Wie melde ich mich an?

Bitte schicken Sie das beigelegte Anmeldeformular (Download PDF) ausgefüllt per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Welche Kosten entstehen mir?

Keine. Der DAV NRW freut sich allerdings über neue Mitglieder. https://davnrw.de/index.php?option=com_fabrik&view=form&fabrik=2&random=0&Itemid=4

meike ruehl uni osnabrueck lederbogen foto

DAV: Frau Prof. Dr. Rühl, Sie sind nach der Beschreibung Ihrer Stelle Inhaberin einer Professur mit Schwerpunkt Latein/Genderforschung. Woher kam die Initiative für diese Ausrichtung?

Prof. Dr. Rühl: Ich habe eine Professur für Klassische Philologie mit Schwerpunkt Latein/Genderforschung, d.h. ich vertrete zunächst einmal wie alle Kolleginnen und Kollegen in Deutschland das Fach in seiner ganzen Breite (das sollte nicht übersehen werden), bin aber insbesondere Latinistin mit einem zusätzlichen Schwerpunkt in der Genderforschung. – Aber zu Ihrer eigentlichen Frage. Die kann ich Ihnen eigentlich gar nicht recht beantworten, da müssten Sie viel eher bei der Universität Osnabrück nachfragen, ich bin ja nur die Inhaberin einer Professur, die die Universität Osnabrück so ausgeschrieben hatte.

Was ich inzwischen weiß, ist, dass die Universität Osnabrück in den letzten Jahren im Zuge der Profilbildung bestrebt war, bereits vorhandene Forschungsrichtungen interdisziplinär stärker zu bündeln und zu profilieren, darunter fällt auch die Gründung einer Forschungsstelle Geschlechterforschung 2016. Nachdem man bereits Ende der 80-er Jahre eine der ersten Professuren in Deutschland für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Frauenforschung eingerichtet hatte (Prof. Dr. Carol Hagemann-White), schien es jetzt offenbar an der Zeit, daran wieder anzuschließen und eine weitere Programmprofessur mit einem entsprechenden Schwerpunkt (jetzt in der Genderforschung) zu etablieren und damit gleichzeitig die historisch und literaturwissenschaftlich arbeitenden Fächer zu stärken.

Gräzistik auf neuen Wegen: Neuer B.A.-Studiengang in Marburg vereint Gräzistik mit Semitistik/Arabistik und Philosophie oder Amerikanistik und VWL

Seit dem letzten Wintersemester gibt es an der Philipps-Universität Marburg den neuen B.A.-Studiengang "Interdisziplinäre Literatur- und Kulturstudien". In dem 8-semestrigen B.A. werden drei Fächer (ein Hauptfach und zwei Nebenfächer) studiert. Dabei sind auch verschiedene innovative Kombinationen mit Griechisch möglich, zum einen die Kombination 'Orient-Antike-Studien', in der man Gräzistik, Semitistik/Arabistik und Philosophie verbindet, zum anderen der Schwerpunkt 'Amerika-Antike-Studien', in der die Gräzistik mit Amerikanistik und Volkswirtschaftslehre verbunden ist.

Die 'Orient-Antike-Studien' schlagen die Brücke zwischen der griechischen Welt der Antike und ihrem Einfluss auf das europäische Denken einerseits und ihrem Fortleben im Gebiet des Nahen Ostens andererseits. In den  'Amerika-Antike-Studien' verfolgen Studierende die Entwicklung ökonomischen Denkens von der Antike bis heute im europäischen und U.S.-amerikanischen Kulturraum.

Da der B.A.-Studiengang über 8 statt der üblichen 6 Semester läuft, bietet er auf der einen Seite genug Raum für die fachlichen Kompetenzen samt Spracherwerb, ohne auf  Module zu berufspraktischen Aspekten und Schlüsselkompetenzen etwa im Bereich der Digital Humanities verzichten zu müssen. Ein wesentliches Merkmal ist die Interdisziplinarität: Während in anderen B.A.-Studiengängen die Fächer eher separat studiert werden, wird hier in interdisziplinären Kolloquien der fachliche Austausch gezielt gesucht und gefördert. Dem kommt in besonderer Weise die Tatsache zugute, dass die  Studiengangsverantwortlichen auch außerhalb des Unterrichts in Forschungsprojekten zusammenarbeiten.

Wir denken, dass der Studiengang der Beschäftigung mit der griechischen Literatur und Philosophie neue Impulse geben kann. Er spricht junge Leute an, die sich für die antiken Texte und Ideen begeistern, aber kein rein philologisches Studium anstreben und sich auch eine weitere berufliche Perspektive eröffnen wollen. Wir würden uns freuen, wenn Sie mögliche Interessentinnen und Interessenten auf diesen neuen B.A.-Studiengang aufmerksam machen würden.

Nähere Informationen zum Studiengang finden Sie über die folgenden Links:

Informationen zur Gräzistik im B.A. Interdisziplinäre Literatur- und Kulturstudien (PDF)

https://www.uni-marburg.de/de/fb10/studium/studiengaenge/ba-ilk

Aus der Griechenland-Zeitung

Altgriechisch kann auch Spaß machen

In Griechenland müssen alle Schüler mindestens drei Jahre lang Altgriechisch büffeln. In den deutschsprachigen Ländern wird es hingegen nur noch an wenigen Schulen als Wahlfach unterrichtet. Dabei bemühen sich inzwischen viele Altphilologen hierzulande um eine moderne Didaktik, aktuelle Bezüge und mehr Spaß an der Sprache Homers und Platons. Von Klaus Bötig

Weiterlesen: https://davnrw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=149:2020-06-18-07-24-21&catid=10:presse&Itemid=14

pdf-Versionen (angemeldet lesbar): https://www.griechenland.net/pdf-ausgaben/2316-2020


 

Rheinische Post

Lehrerin aus Norf vermittelt Latein-Grammatik im Netz

Petra Baten hat einen eigenen Youtube-Kanal gestartet. 63 Latein-Lektionen kann man dort mit ihr neu lernen oder auffrischen.

Weiterlesen: https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/neuss-lehrerin-petra-baten-aus-norf-vermittelt-latein-grammtik-im-internet_aid-52081395

 


ABENDZEITUNG MÜNCHEN

"Das Beste kommt noch": Statt Sex lieber Proust auf Latein

Schwarzer Humor und kluge Dialoge: Der Film "Das Beste kommt noch" punktet mit viel Witz und einer extrem überraschenden Wendung.

Ja, es gibt ihn, diesen Film, bei dem man lacht, schmunzelt und am Ende bitterlich weint, zumindest schwer schluckt. Eine Kombination, die das Regie-Duo Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière ("Der Vorname") geschickt ausreizt.

Weiterlesen: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.az-filmkritik-das-beste-kommt-noch-statt-sex-lieber-proust-auf-latein.b2ac10ef-304e-44f1-823f-eac7618b0340.html