Februar 2018

Liebe, verehrte DAV-Mitglieder,
sehr geehrte Freunde und Interessierte,           

der sechste elektronische Newsletter des DAV auf Bundesebene kommt aufgrund technischer Ausfälle verzögert. Wir bitten um Entschuldigung. Wir haben wieder einige Nachrichten aus den letzten Wochen sowie verschiedene Veranstaltungshinweise und Anregungen. Wir wünschen uns und den Veranstaltern wie zuvor eine weite Verbreitung der Informationen.

Falls Sie selbst eine Nachricht oder eine Ankündigung weitergeben möchten, können Sie sich an folgende E-Mail-Adresse wenden:

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Uns bleibt wie immer, Ihnen für Ihr Interesse zu danken und wünschen eine anregende Lektüre.

Für den DAV-Vorstand und die Beitragenden des Newsletters

Hartmut Loos, Prof. Dr. Ulrich Schmitzer sowie Prof. Dr. Peter Riemer

Polis Europa – Latein und Griechisch verbinden"

Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes

vom 03. bis zum 07. April 2018

an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken

Hierzu noch einmal der Vorsitzende des DAV Hartmut Loos (Speyer):

Mit besonderer Freude werden wir den 11. Humanismuspreis am 04. April 2018 an die ehemalige Bundesministerin und Präsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Professor Dr. Rita Süssmuth verleihen, für die Laudatio konnten wir den Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter Neher gewinnen. 

Als künstlerisch gestaltete Porträtskulptur wird Frau Süssmuth eine „Sophie von La Roche“ von Wolf Spitzer erhalten.

Den Festvortrag hält der Präsident der „Europäischen Bewegung International“ und Abgeordnete im Europäischen Parlament, Josef „Jo“ Leinen.

»Link zum ausführlichen Programm

Die Tage werden schon wieder länger, und der Kongress rückt in zügigen Schritten heran.

Am besten, Sie melden sich gleich jetzt an.

HIER GEHT ES DIREKT ZUR ANMELDUNG:

https://bundeskongress.altphilologenverband.de/anmeldung

dav kongress 2017 teaser 2

Nachhaltige Bildung und Sprachreflexion: 

Deutliche Zunahme im Fach Altgriechisch

Den steilsten Anstieg unter den Fremdsprachen zeigt derzeit die Sprache Homers

Die Sprache der ältesten literarischen und geistesgeschichtlichen Werke Europas kann für das Schuljahr 2016/2017 in der Belegung an allgemeinbildenden Schulen ein Plus von 6,6% verzeichnen. Damit ist das Griechische – abgesehen von der Sondersituation für die Flüchtlinge im schulpflichtigen Alter – das Sprachfach mit der größten prozentualen Zunahme und eine von zwei Fremdsprachen mit Zuwachs.

Wiesbaden/Berlin/Speyer (DAV): Der Zuspruch zum Fach Griechisch ist ungeachtet aller  Wogen im Bildungsbereich erfreulich. Die Ziffer der Griechischschüler hat für das Schuljahr 2016/2017 gegenüber dem vorausgehenden Schuljahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 10.991 auf 11.768 zugenommen. Das bedeutet eine Steigerung um 6,6%. Damit liegt der Anstieg in dieser Reflexionssprache sogar noch deutlich vor dem Zuwachs in der Kommunikationssprache Spanisch, welche für das vergangene Schuljahr ein Plus von 1,93% aufweist.

In der Gesamtentwicklung deutet sich nicht nur an, dass die Umverlagerungen der letzten Jahre in der Fremdsprachenwahl durch eine allmähliche Verstetigung abgelöst werden. Nach Ansicht des Deutschen Altphilologenverbandes (DAV) zeugt die zu beobachtende Tendenz auch von einem gewissen vitalen Bewusstsein für kulturgeschichtliche Kenntnisse aus erster Hand und nachhaltige Bildung wie auch für den Wert von Reflexion und Tiefenbetrachtung.

Der DAV-Vorsitzende OStD Hartmut Loos (Speyer) stellt hierzu fest: „Die grundlegenden Fragen der Menschheit und die Fundamente des abendländischen Kulturkreises bleiben stets aktuell und haben kein Verfallsdatum.“

Karl Boyé

(Pressesprecher des DAV)

Altertum: Die Antike, das nächste Fremde?

Gerade die antike Literatur bildet einen festen Bezugspunkt in unserer Welt. Noch immer hilft sie uns, die Gegenwart zu verstehen.

Von Jonas Grethlein (Zuvor erschienen in der Fachzeitschrift MERKUR)

Das klassische Altertum ist schon seit langem entzaubert und zur griechisch-römischen Antike geworden. Man muss weit zurückgehen, um ernsthafte Versuche aufzuspüren, antiker Kunst und Literatur den normativen Charakter des Klassischen zuzusprechen und die platonische Trias des Guten, Schönen und Wahren wiederzubeleben. Einer der tatkräftigsten Totengräber des klassischen Altertums war Friedrich Nietzsche – nicht ohne Ironie, war Nietzsche doch selbst von Hause aus Altphilologe und Inhaber des Basler Lehrstuhls für Gräzistik. Nietzsche schwärmte vom "furchtbar-schönen Gorgonenhaupt des Klassischen", aber seine Begeisterung für die vitale Abgründigkeit der griechischen Kultur begrub die edle Einfalt und stille Größe, die Winckelmann und seine Jünger in antiken Statuen sahen.

Mehr: http://www.zeit.de/kultur/2018-01/altertum-antike-naechste-fremde-uvo-hoelscher

 


Latein: Die frühe Sprache der Gelehrten

  1. Dezember 2017, 11:00

Bis weit in die Neuzeit war Latein die Sprache der Wissenschaft. Ein noch weitgehend ungehobener Schatz für die Wissenschaftsgeschichte Innsbruck – Nie wurden so enorme Mengen an wissenschaftlicher Erkenntnis produziert wie heute, und niemals zuvor in der Geschichte verlor Wissen so schnell seine Gültigkeit. Da hatte man es in früheren Jahrhunderten leichter, als sich das Rad der Wissensproduktion noch langsam drehte. Mitunter jedoch war dieses neue Wissen von einer Radikalität, die im Denken der Menschen und in ihrer Weltwahrnehmung keinen Stein auf dem anderen ließ. So kam es zwischen dem späten 15. und dem frühen 18. Jahrhundert zu einer anhaltenden wissenschaftlichen Revolution, deren Erkenntnisse das Fundament der modernen Naturwissenschaften bilden. Durch die Erfindung des modernen Buchdrucks im 15. Jahrhundert hat sich das neue Wissen relativ schnell verbreitet. Und zwar in lateinischer Sprache. Bis weit in die Neuzeit hinein war Latein die Lingua franca der europäischen Gelehrtenwelt, die Sprache einer frühen Scientific Community. Selbstverständlich hat man auch die Gelehrtendispute über alle Länder- und Sprachgrenzen hinweg in dieser schon damals "toten" Sprache ausgetragen. "Dieses Faktum wird von der Wissenschaftsgeschichte zurzeit allerdings nicht zur Kenntnis genommen", ist der Latinist Martin Korenjak vom Institut für Sprachen und Literaturen an der Uni Innsbruck überzeugt. -

Mehr: http://derstandard.at/2000071079949/Latein-Ueber-die-fruehe-Sprache-der-Gelehrten


Der renommierte Radiokulturkanal des Südwestrundfunks hat am 11.12.2017 eine bemerkenswerte Sendung zur besten Sendezeit ausgestrahlt. Anlass war die neue Iliasübersetzung in Versen von Kurt Steinmann. 

SWR2 FORUM (11.12.2017, 17:05-17:50 Uhr)

Mehr Homer wagen - Was uns die "Ilias" heute zu sagen hat

Es diskutieren: Reinhard Bode - Gymnasiallehrer für die Fächer Latein und Griechisch, Baden-Baden, Dr. Markus Janka - Professor für Klassische Philologie und Fachdidaktik der Alten Sprachen, LMU München, Dr. Kurt Steinmann - Altphilologe und Übersetzer, Luzern

Gesprächsleitung: Gregor Papsch.

Link (Podcast) zum Nachhören:

http://www.ardmediathek.de/radio/Forum/Mehr-Homer-wagen/SWR2/Audio-Podcast?bcastId=3046&documentId=48306804

Leroi, Armand Marie:

Die Lagune

oder wie Aristoteles die Naturwissenschaften erfand

Verlag: Theiss/WBG, Stuttgart/Darmstadt 2017

ISBN: 978-3-8062-3584-5

38,00 €