Mai 2020

Liebe, verehrte DAV-Mitglieder,
sehr geehrte Freunde und Interessierte,           

die Reduktion des öffentlichen Lebens vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat auch in unserem Metier zu einer vorübergehenden Stillegung oder einer starken Dezimierung der durch Publikumsverkehr gekennzeichneten Veranstaltungen geführt. Mit am einschneidendsten haben wir alle dies neben dem Aussetzen jeder Präsenzlehrtätigkeit in Gestalt der Absage des Würzburger Altphilologenkongresses für 2020 zu spüren bekommen (mehr dazu unter Tagungen).

Gleichzeitig wurde - als hätten wir beizeiten einen Wink der delphischen Pythia erhalten - die Aktualität des Kongressmottos in Verbindung mit der Corona-Situation deutlich. Als ancilla und subsidium im Methodischen ist ein sich stets weiterentwicklendes digitales Handwerkszeug bei uns willkommen. Es wird, sinnvoll eingesetzt, den Blick auf Erkenntnisse nicht verstellen, sondern öffnen helfen. Auch das technische Format dieses Newsletters baut darauf.

Dennoch freuen wir uns darauf, dass wir bald der für unser aller Tätigkeit so konstituierenden Gedankenvermittlung in vivo wieder mehr werden nachgehen können. Bis dahin finden vielleicht manche unter uns launig-treffsichere Formulierungen dafür, wie man die zahlreichen englischen Ausdrücke des jüngsten Geschehens in unseren Sprachen wiedergeben kann (hieß ein Lockdown nicht irgendwann einmal clausura?). So bleibt uns, Ihnen eine angenehme Lektüre und beste Gesundheit zu wünschen.

Falls Sie selbst eine Nachricht oder eine Ankündigung weitergeben möchten, können Sie sich an folgende E-Mail-Adresse wenden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Uns bleibt wie immer, Ihnen für Ihr Interesse zu danken und eine anregende Lektüre zu wünschen.

Für den DAV-Vorstand und die Beitragenden des Newsletters

Hartmut Loos, Prof. Dr. Ulrich Schmitzer sowie Dr. Anne Friedrich

Wegen der unsicheren Lage infolge des Coronavirus und der ungewissen Raumsituation in der Universität Würzburg  hat der Vorstand des Deutschen Altphilologenverbandes entschieden, den ausgefallenen Kongress 2020 im Jahr 2021 nicht nachzuholen.

Die Gefahr wäre zu groß, dass wir erneut zur Absage gezwungen würden, was generell für die Akzeptanz der Kongresse schädlich wäre.

Der nächste Kongress wird voraussichtlich in der Woche vor Ostern 2022, vom 11. bis 14. April 2022, in Würzburg stattfinden, wenn wir die Räumlichkeiten in der Universität bekommen.

Die gemeldeten Teilnehmer/innen des Kongresses, die bereits ihren Beitrag gezahlt haben, erhalten per Mail Informationen, wie wir mit bereits gezahlten Beiträgen verfahren.

Hartmut Loos
1. Vorsitzender

Neue gemeinnützige Plattform zur Erörterung didaktischer Themen in der Altphilologie mit Homepage:

GDLG e.V.

Der Vorstand schreibt anlässlich der Neuvorstellung:

Liebe Kollegin, lieber Kollege,
es freut mich sehr, Ihnen einen kleinen Lichtblick weitergeben zu können: Die 'Gesellschaft für die Didaktik des Latein- und Griechischunterrichts (GDLG) e.V.' hat seit dem 15. Mai 2020 eine ansprechende, funktionale und gut ausbaufähige eigene Homepage.

Diese erreichen Sie unter der Adresse www.gdlg.eu

Ich bitte Sie darum, diese Homepage einmal zu besuchen, für sich zu prüfen, ob Sie bereit sind, Zweck und Ziele dieses Vereins zu unterstützen und Mitglied zu werden. Die dafür erforderlichen Schritte können Sie allesamt über die Homepage abwickeln. Außerdem lade ich Sie herzlich zum Ausbau der Homepage ein, indem Sie Ihre einschlägigen Ideen an die Kontaktadresse übersenden.

Mit den besten Grüßen des gesamten Vorstandes,

Ihr Matthias Korn
2. Vorsitzender der GDLG e.V.


ECCL (ELEX/EGEX):

Die Ergebnisse der Europäischen Zertifikate für Klassische Sprachen (ECCL), im Einzelnen die für Latein (ELEX) oder Griechisch (EGEX), aus dem Jahre 2019 können im hier erreichbaren pdf-Dokument studiert werden.

Die Teilnahmefrequenz war, obwohl es sich insgesamt um überschaubare Zahlen handelt, ein kleiner Erfolg. 

pdf-Dokument Ergebnisse ECCL (ELEX/EGEX) 2019  pdf-Dokument Ergebnisse ECCL (ELEX/EGEX) 2019  


Personalie  (Quelle: SÜDDEUTSCHE ZEITUNG)

Vatikanbibliothek: Schweizer Altgrieche

Papst Franziskus hat den Altphilologen Timothy James Janz zum Vizepräfekten der vatikanischen Bibliothek ernannt. Janz, Jahrgang 1966, stammt aus Basel, ist Experte für altgriechische Literatur und seit 2016 Direktor der Drucksachen-Abteilung. Die von Kardinal Jose Tolentino Calaca de Mendonca geleitete Bibliothek zählt mit ihrem Bestand alter Handschriften und früher Drucke zu den bedeutendsten der Welt.

URL: https://www.sueddeutsche.de/kultur/vatikanbibliothek-schweizer-altgrieche-1.4882636

Onlinetagung:

Teaching Classics in the Digital Age

International Conference 15/16 June 2020

ORGANIZERS:

Stefan Feuser (Coordinator of the Ancient Cities Project) 
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Stephanie Merten
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Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institute of Classics / Dpt. of Classical Archaeology
Johanna-Mestorf-Straße 5 Germany, 24118 Kiel

Katharina Wesselmann
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Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institute of Classics / Dpt. Didactics of Ancient Languages
Leibnizstraße 8 Germany, 24118 Kiel 

The virtual meeting room is accessible  under  https://us02web.zoom.us/j/82377778816 

(ZOOM Meeting-ID: 823 7777 8816) by entering the password 150620.

Programm zum Download (PDF)

Zwei Nachrufe:

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

Was am Grund der Worte liegt: Der Altphilologe Klaus Bartels ist gestorben

Was vor zweitausend Jahren in Griechenland und Rom gedacht und geschrieben wurde, wirkt fort: in unserem Alltag, in unserer Sprache, in unserem Denken. Das hat Klaus Bartels gezeigt. Nun ist er 84-jährig gestorben.

Manchmal sind die Dinge nicht so, wie es scheint. Vielleicht gerade dann, wenn wir meinen, wir könnten uns an Worte halten. Dass die «Schule» eigentlich die Musse ist, die freie Zeit, die uns allein zur Verfügung steht, ist eine der Volten, die die Sprache schlägt. Der Weg vom Müssiggang zum Schulstress ist da nicht weit. Das zeigt, dass es gut sein kann, auf die Worte zu hören. Genau zu hören. Nicht nur auf das, was sie bedeuten, sondern auf das, was in ihnen mitschwingt. [...]

Den ganzen Artikel lesen: https://www.nzz.ch/feuilleton/am-grund-der-worte-der-altphilologe-klaus-bartels-ist-gestorben-ld.1550750


 

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Wolfgang Schuller ist gestorben

Der Althistoriker und DDR-Kenner Wolfgang Schuller war ein unermüdlich Schreibender. Er starb in Konstanz.

Wenn man Ende der Siebzigerjahre Wolfgang Schullers Büro in der Universität Konstanz betrat, fiel der Blick zuerst auf eine riesige Karte des geteilten Berlin. Dabei war er der Lehrstuhlinhaber für Alte Geschichte an der ambitionierten Neugründung. Schuller hatte sich zum athenischen Seereich habilitiert, im Unterricht spezialisierte er sich auf Sklaverei und Geschlechtergeschichte. Aber das war seine zweite Laufbahn. Seine erste hatte der 1935 geborene Berliner mit einer juristischen Dissertation zum politischen Strafrecht der DDR begonnen.

Jurist, Zeithistoriker, Althistoriker - das ist keine ganz ungewöhnliche Kombination. Schuller verband diese Fächer in der mit Leidenschaft und einem Schuss Selbstironie gepflegten Rolle des "Cold War Liberal", des Vorkämpfers der Freien Welt in der Auseinandersetzung mit dem sowjetisch-marxistischen Gegenüber. Einer seiner engsten Freunde war Melvin Lasky. [...]

Den ganzen Artikel lesen: https://www.sueddeutsche.de/kultur/nachruf-wolfgang-schuller-ist-gestorben-1.4870931


 

FAZ

Antrag bei der Unesco : Taugt der „Nasse Limes“ fürs Weltkulturerbe?

Der Limes soll jetzt auch dort Weltkulturerbe werden, wo keine Mauern standen, weil der Rhein zur Sicherung der römischen Herrschaft genügte. Ist der Antrag zeitgemäß?

Geschichtspolitisch hat der römische Limes in Deutschland einen langen Weg zurückgelegt. Über Jahrhunderte lebten die Menschen lokal und ungezwungen mit den imperialen Hinterlassenschaften: Eine „Römerschanze“, in Kirchen verbaute Spolien oder als ursprünglich lateinisch erkennbare Toponyme wie „Pfahl-“, umrankt von mündlich weitererzählten Geschichten, zeugten von der fernen Vergangenheit. Daneben nahmen sich schon im Humanismus Gelehrte wie der bayerische Hofhistoriograph Johannes Aventinus sowie einzelne Landesherren der römischen Überreste an, sammelten Inschriften und veranlassten erste Grabungen. Der Archivar Christian Ernst Hanßelmann gilt mit seinen um 1770 erschienenen Publikationen als der erste Limesforscher; er und andere suchten den Gesamtverlauf der Grenzanlagen zu erfassen, unternahmen dabei auch „Reisen auf der Teufelsmauer“, also Geländebegehungen. 1818 erließ Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg eine Verordnung gegen das wilde Steinebrechen auf der Saalburg und wurde so zu einem frühen Denmalschützer. [...]

Weiterlesen: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/rhein-soll-als-nasser-limes-weltkulturerbe-der-unesco-werden-16773909.html?m


DIE TAGESPOST

Renaissance der antiken Sprachen: Im Polis-Institut in Jerusalem lernen Studenten die alten Sprachen wie eine Muttersprache.

„Bis heute gibt es Werke des bedeutenden Kirchenlehrers Thomas von Aquin, die niemals in eine moderne Sprache übersetzt wurden“, mit dieser Feststellung beginnt Christophe Rico gegenüber der „Tagespost“ seine Erklärung, warum er 2011 in Jerusalem – nicht weit entfernt von den Heiligen Stätten der Christenheit – mit befreundeten Altphilologen das Polis-Institut gegründet hat. „Heute sind die meisten Menschen sozusagen abgetrennt von den grundlegenden Texten der westlichen Zivilisation aus den Mittelmeerkulturen.“ Er ist Professor für Linguistik und Griechisch an der Universität in Straßburg und erinnert sich, wie er selbst, nachdem er in der Schule und dann an der Universität Griechisch gelernt hatte, und selbst noch nach seiner Doktorarbeit nur mit Hilfe eines Wörterbuches eine Seite aus einem Werk Platos übersetzen konnte. [...]

Den ganzen Artikel lesen: https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/feuilleton/Renaissance-der-antiken-Sprachen;art310,206914


 

STERN

Akropolis nach zweimonatiger Corona-Pause feierlich wiedereröffnet  

Nach knapp zweimonatiger Schließung wegen der Corona-Pandemie sind in Griechenland die berühmte Akropolis in Athen sowie alle anderen archäologischen Stätten unter freiem Himmel wieder für Besucher geöffnet worden. Die griechische Präsidentin Katerina Sakellaropoulou leitete am Montagmorgen die feierliche Wiedereröffnung der Akropolis. Auf dem Hügel oberhalb der griechischen Hauptstadt befindet sich der antike Parthenon-Tempel.

Außer der Staatschefin nahmen nur Kulturministerin Lina Mendoni, Mitarbeiter der Anlage sowie Journalisten an der Zeremonie teil, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Anweisenden trugen einen Mund-Nase-Schutz.

"Wir haben noch nie so wenige Menschen auf der Akropolis gesehen", sagte eine russische Besucherin, die seit fünf Jahren in Athen lebt. [...]

Weiterlesen: https://www.stern.de/news/akropolis-nach-zweimonatiger-corona-pause-feierlich-wiedereroeffnet-9267884.html


SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Eduard Stemplinger: Der altbayerische Humanist

Eduard Stemplinger erwarb sich nicht nur Meriten als Lehrer, sondern auch als Schriftsteller. Werke wie "Horaz in der Lederhos'n" begegnen Lateinschülern bis heute.

Die Schulfächer Latein und Griechisch werden seit Langem von lautstarken Gegnern drangsaliert, die diese Kulturgüter aus dem schulischen Bildungskanon verbannen wollen. "Unnützer Stoff", belfern sie, Kinder und Jugendliche sollten stattdessen mehr auf Naturwissenschaften, Wirtschaft und moderne Sprachen getrimmt werden. Gelehrte wie der britische Althistoriker Robin Lane Fox halten dagegen. Er plädierte vor einiger Zeit dafür, mehr Latein zu lehren, das sei viel besser als "dieses vollkommen nutzlose Zeug", das man den Kindern beibringe. Latein und Griechisch hätten überhaupt nichts Totes, sagte Lane Fox, "außer dass tödlich langweilige Leute diese Sprachen aus den Schulen vertrieben haben". [...]

Den ganzen Artikel lesen: https://www.sueddeutsche.de/bayern/latein-humanist-stemplinger-latein-altgriechisch-horaz-1.4881340


 

ALLGEMEINE ZEITUNG MAINZ

„Venustöchter“: käuflicher Sex im alten Rom

Prostitution war ein Geschäft, von dem Huren und Stricher wenig hatten. Der Staat schützte die Sexarbeiter nicht, ihre Steuern aber kassierte er gern. 

Zum Bezahlartikel: https://www.allgemeine-zeitung.de/panorama/leben-und-wissen/venustochter-kauflicher-sex-im-alten-rom_21677314


Fernsehen

- Rückschau - 3sat-Thementag 

WELT DER ANTIKE

Programm und Vorschau zur Mediathek: https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender?sender=28007&datum=01.03.2020

Die Videos selbst müssen über das Eingeben des jeweiligen Titels in die Suchzeile angesteuert werden. Sie sind dann abrufbar.


Rundfunk

Auf SWR2 gehört (Lied „Altius“; Di, 17.3.2020 19:05 Uhr, SWR2 Tandem):

Die belgische Sängerin Eléonor ('Elly' Aerden) singt Chansons in einer angenehmen Stilmischung, welche auch Folk-, Jazz-, Ethno- und sogar Fadoelemente einbezieht.

Die Texte sind oft lateinisch. Ihre erste CD ERROS enthielt ausschließlich Songs mit lateinischen Texten. Ihre Zweite CD heißt VIVE und weist fast nur lateinische Texte auf.

Eine Rezension auf englisch: https://eleonor.be/recensies/ 

Hörproben: https://eleonor.be/media/     

CD-Bezugsquelle: https://www.bol.com/nl/p/vive/9200000068599515/?country=BE&suggestionType=typedsearch

Home: https://eleonor.be/


Kino, Film und Streaming

Disney+ entwickelt "Percy Jackson"-Serie

Disney hat das nächste Franchise, an dem man Rechte besitzt, auf den Weg zu einer Auswertung bei Disney+ ausgewählt: "Percy Jackson". Autor Rick Riordan hat zusammen mit seiner Gattin Becky angekündigt, dass es eine Adaption seiner Romane bei dem Streamingdienst geben werde.

Er führte näher aus, dass er sehr lange für eine "werkgetreue" Adaption seiner Romane als Fernsehserie gekämpft habe, und diese nun eine Chance habe und er bei jedem weiteren Schritt persönlich involviert sei.

Die fünfteilige Buchreihe um Perseus "Percy" Jackson handelt von einem anfangs zwölfjährigen Jungen, der es nicht leicht hat. Er muss mit ADHD und einer Leseschwäche umgehen, zudem ist er recht launisch. Ihm wird schließlich enthüllt, dass seine Launenhaftigkeit daher kommt, dass er ein Halbgott ist und sein Vater der gleichsam launenhafte, griechische Meeresgott Poseidon ist. Daneben ist ihm die Gabe gegeben, Altgriechisch zu lesen - weswegen er besondere Schwierigkeiten hat, Englisch zu lesen. [...]

Den ganzen Bericht lesen: https://www.wunschliste.de/tvnews/m/disney-entwickelt-percy-jackson-serie