Klassische Sprachen behaupten sich auf hohem Niveau

Sprachenwahl zunehmend von Schülern selbst getroffen

Der kontinuierliche Anstieg der Belegung des Schulfaches Latein seit 2001 hält weiter an. Auch Griechisch hat seine im Vorjahr deutlich gestiegene Quote im Wesentlichen gehalten. Dies ist nach Einschätzung des Deutschen Alphilologenverbandes (DAV) Ausdruck eines grundlegenden Bildungsbedürfnisses fernab kurzlebiger Moden.

Berlin/Pforzheim (DAV): Die Seminare für Klassische Philologie an den Universitäten erfreuen sich einer starken Belegungsquote. Das Lehramt für Klassische Sprachen (Abschluss nach Bologna: Master) gilt für absehbare Zeit als krisensichere Berufswahl. Grund dafür ist die immer wieder hohe Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich bewusst für Latein und Griechisch entscheiden. Für das Schuljahr 2008/2009 verzeichnet das Statistische Bundesamt an allgemeinbildenden Schulen 832 891 Schülerinnen und Schüler in der Sprache Latein – etwa 1% mehr als im vorausgehenden Jahr. Die Belegungsquote für Griechisch beträgt 15 659. Das sind rund 1,5% weniger als im letzten Jahr, als z.B. im bevölkerungsreichen Bundesland Nordrhein-Westfalen der Beginn der dritten Fremdsprache für G8 und G9 für zwei Klassenstufen gleichzeitig anfiel.

Im Fach Englisch kam es bei einer Belegungsziffer von 7 310 188 Schülern zu einem Rückgang von ca. 1%. Für Französisch ist die Zahl mit rund 1 700 000 nahzu gleich geblieben. Lediglich die spanische Sprache, in der im vergangenen Schuljahr 320 412 Schüler unterrichtet wurden, nimmt weiter eine besondere Stellung ein. Der Anstieg liegt bei 12% (gegenüber 10% im Schuljahr 2007/2008). Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen ging derweil um 1,7% zurück.

Der Deutsche Altphilologenverband führt den Trend in den Klassischen Sprachen insbesondere darauf zurück, dass nicht etwa – wie vielfach vermutet – aus Statusgründen auf Latein und Griechisch gesetzt wird, sondern dass viele Kinder und Jugendliche aufgrund der lebendigen Anschauung die sich methodisch modern und inhaltlich breit vernetzt präsentierenden Fächer bewusst selbst wählen. Ganz wesentlich ist dabei auch die Zuschreibung hohen sprachlichen Kompetenzgewinns durch die Schülerinnen und Schüler.

Karl Boyé
- Pressesprecher -