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Ausstellung „Göttinnen und Gattinnen. Frauen im antiken Mythos” im Alten Museum Berlin, nähere Informationen:

https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/goettinnen-und-gattinnen/

Liebe Mitglieder des Deutschen Altphilologenverbandes,

liebe Freunde der Alten Sprachen,

amici linguarum antiquarum, φίλοι γλωσσῶν ἀρχαίων!

Nach einer stressigen Schuljahresendphase starten Sie nun oder in Bälde in die wohlverdienten Sommerferien!

Danke für Ihr großes und nicht nachlassendes Engagement, mit dem Sie unsere Schülerinnen und Schüler in der Sensibilität für präzisen Umgang mit Sprache, in der Analysefähigkeit großer literarischer Werke, im Verständnis von Unterschieden und Gemeinsamkeiten heutiger und antiker Wertvorstellungen und Lebensziele sowohl anhand der antiken Texte als auch beim Besuch außerschulischer Lernorte wie Museen, Ausgrabungsstätten, Abgusssammlungen im wahrsten Sinne des Wortes schulen!

Zur Unterstützung Ihrer / Eurer / unserer Anstrengungen für die Bildung der Kinder haben unsere Vorgänger vor nahezu 100 Jahren unseren DAV gegründet, um in einer Phase der Um- und Neu-Orientierung nach dem Ersten Weltkrieg einerseits bei Bildungspolitikern das Bewusstsein für die Bildungswirksamkeit der Beschäftigung mit Latein und Griechisch und den Texten der Antike aufrechtzuerhalten und um andererseits in gemeinsamen Fortbildungs- und Vortragsveranstaltungen auch die Veränderung der jeweils „heutigen” Perspektive auf die Antike zu reflektieren und miteinander zu diskutieren.

Dies ist für uns Anlass, nach vorne und zurück zu schauen.

Beim Blick in die jüngste Vergangenheit schauen wir neben zahlreichen großartigen Veranstaltungen der Landesverbände zurück auf einen einfach wunderbaren Bundeskongress in Wuppertal - endlich wieder ein Treffen in Präsenz! Die Flure tönten wider vom freudig-angeregten Austausch aller Anwesenden, allenthalben wurde die hervorragende Organisation des Ortskomitees unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Freund in höchsten Tönen gelobt, ebenso die großartigen Referentinnen und Referenten, denen wir als Organisatorenteam herzlich danken, denn ohne sie hätte die Veranstaltung nicht das hohe inhaltliche Niveau erreichen können, das sie hatte! Und wir konnten erleben, wie der Perspektivwechsel zu den Sustainability Goals der Vereinten Nationen Facetten der antiken Texte wie auch der archäologischen Funde beleuchteten, die zuvor im Dunkeln lagen oder nur am Rande gestreift wurden - beispielhaft für viele weitere Vorträge seien hier die Beiträge von Anne Friedrich, der Leiterin der BNE-Kommission Alte Sprachen der KMK, genannt wie auch die von Gabriel Zuchtriegel, dem Leiter des Archäologischen Parks von Pompeji, in der Podiumsdiskussion und dem wunderbaren Abschlussvortrag! Wir konnten erleben, wie die Einbeziehung verschiedener Ansätze von gender studies, soziologischer Analysen politischer Strukturen, aktueller philosophischer Debatten und literaturwissenschaftlicher Theorien verbunden mit unserem Spezifikum, dem präzisen Lesen und der genauen Textanalyse, in die Betrachtung seit Jahrhunderten in verschiedenster Weise diskutierter Texte, etwa von Ovid, Vergil, Homer, den Tragikern oder Cicero und Seneca, hilft, uns unserer eigener Vorstellungen und Leitziele bewusst zu werden, gerade weil diese Texte nicht nur großartige Wortkunst darstellen, sondern auch ein Ringen um die Erkenntnis des Guten und Gerechten - wie die Webstücke von Athene und Arachne...

Für alle, die Vorträge des DAV-Kongresses noch einmal nachhören bzw. versäumte Vorträge anschauen wollen, hier der Link zur Playlist mit den Vorträgen vom DAV-Kongress - und ein großer Dank an Stefan Faller für die zeitaufwändige Aufbereitung der Beiträge!! Diese Liste wird auch in Zukunft noch erweitert werden - schauen Sie also immer mal wieder herein, wenn Ihr Wunschvortrag jetzt noch nicht dabei war:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLZYGkS7JY_chssV4r90qNWNOfIfwVugAz

Wenn man kürzlich in einer englischen Straßenzeitung lesen konnte, dass Schülerinnen und Schüler davon berichten, wie sehr sie der Gedanke berühre, dass sie mit Vergil gerade einen Text in der Schule läsen, der seit 2000 Jahren Schullektüre ist, wodurch sie sich mit so vielen Generationen verbunden fühlten, wird deutlich, dass bei uns der Blick nach vorn immer auch Blicke zurück beinhaltet. Und so schauen wir beim Blick nach vorn auf unser bevorstehendes 100jähriges Verbandsjubiläum, das uns die Frage nach dem Auftrag, der uns für die Zukunft erwächst, stellen lässt und das wir mit einer Jubiläumsveranstaltung am 19.-20. September 2025 am Gründungsort Berlin feiern wollen! Nähere Informationen folgen in Kürze!

Gute Erholung und anregende Reisen

wünscht Ihr/Euer DAV-Bundesvorstand

Katja Sommer, Stefan Faller, Stefan Freund

Verehrte Leserinnen und Leser,

im Vorfeld unseres DAV-Bundeskongresses vom 2. bis zum 6. April dieses Jahres in Wuppertal sind sowohl Latein und Griechisch, sind sowohl Antike als auch Nachantike in einem nennenswerten Umfang in den berufsjournalistischen Medien vertreten. Angemerkt sei, dass die Thematisierung von Latein und Griechisch als reinen Schulfächern gegenüber der allgemeinen Altertumskunde und der auf den Klassischen Sprachen basierenden Geschichte vor allem des Mittelalters und der frühen Neuzeit noch etwas stärker zurücktritt als sonst. Dies muss aber nach erster Einschätzung nicht unbedingt als grundsätzliches Signal verstanden werden. Eine Beobachtung der Presse hierzu durch uns alle wird sich allerdings für die nächste Zeit anbieten. Ein Einzelhinweis: Die ursprünglich für den 28.02.2024 in SWR2 Forum (17:05 - 17:50 Uhr) angekündigte Sendung „Latein am Ende? Über die Zukunft einer vergangenen Sprache‟ wird in diesen Tagen nachgeholt und ist mit einiger Sicherheit auch über den Podcast nachzuhören.

Wir wünschen Ihnen eine angeregte Lektüre, frohe Ostertage und für möglichst viele einen gewinnreichen DAV-Bundeskongress 2024.

Im vergangenen Quartal gab es vor allem Beiträge aus folgenden Bereichen:

  1. Die Klassischen Sprachen als Lerngegenstand
  2. Die Gegenwart von Antike, Mittelalter und Renaissance
  3. Neues aus den benachbarten Altertumswissenschaften

Zum Themenbereich 1.

Latein im Rundfunk

Die allgemeinen Argumentationsmuster im Hinblick auf die Klassischen Sprachen im Bildungsdiskurs sind manchen von uns zumindest in Teilen recht bekannt; ebenso die Tatsache, dass es sich lohnt, die Sachhintergründe gut zu kennen, präzise zu argumentieren und bestimmte uns ebenso wohlmeinend wie irrtümlich unterstellte Dinge nicht unwidersprochen oder unkommentiert stehen zu lassen. Aus denselben Gründen sollten wir in der Lage sein, dem, was Frau Prof. Dr. Elsbeth Stern seit gut zwei Jahrzehnten gegen unsere Zunft vorbringt, fundiert etwas entgegenzusetzen. Es gibt ja viele gute Gründe für Latein und Griechisch als Schulfächer. Von daher ist es gut, dass SWR2 die Debatte immer wieder neu aufgreift. Hören wir selbst…

SWR2 FORUM

Latein am Ende? Über die Zukunft einer vergangenen Sprache

Norbert Lang diskutiert mit
Dr. Marcel Humar, Altphilologe und Lateinlehrer, Berlin
Prof. Dr. Michael Lobe, Lateinlehrer und Philologe, Melanchton-Gymnasium Nürnberg
Prof. Dr. Elsbeth Stern, Psychologin, ETH Zürich

Voraussichtliche Ausstrahlung Anfang bis Mitte März 2024.

Link zur bisherigen Ankündigung: Latein am Ende? Über die Zukunft einer vergangenen Sprache - SWR Kultur


Latein und Realien

Während es auf SWR2 Forum in erster Linie um Latein an deutschen Schulen geht, macht das digitale Schulportal www.schule.at auf ein vor allem für die österreichische Oberstufe konzipiertes Schulbuch aufmerksam: Die bekannten Fachdidaktiker Peter Glatz (vgl. das Interview im DAV-NL 33) und Andreas Thiel haben ein prächtiges Elaborat erstellt, das Sprache und Archäologie auf äußerst anregende Weise kombiniert. Trotz regionalen Schwerpunktes (Oberösterreich) ist das Buch aufgrund seiner zahlreichen Darstellungen und Aussagen mit Allgemeinbezug für einen sehr weiten Kreis von Schulen gut einsetzbar.

Schule.AT

Abenteuer Latein: Faszination Archäologie

Link (inklusive Video): Abenteuer Latein: Faszination Archäologie - Schule.at | Das Bildungsportal


Veritable (Schul-)Bildung – inzwischen passé?

Auch auf Führungsebenen begegnet einem zunehmend Peinliches beim Umgang mit bildungssprachlichen Termini und etwaigen Inhalten – nicht nur beim Latein. Manche kalkulieren gar schon damit, dass es kaum noch einem auffällt. Das nachfolgende Beispiel spielte sich zwar auf lokalpolitischem Parkett ab, aber es handelt sich immerhin um Führungskreise der Universitätsstadt Regensburg:

Die Mittelbayerische

Kolumne „Rengschburg mit allem“

Falsches Latein und schlechtes Deutsch: Regensburger Stadträte im Disput

Link: Falsches Latein und schlechtes Deutsch: Regensburger Stadträte im Disput (mittelbayerische.de)


Neue Literatur mit antiken Themen auf Latein (bedingt auch für Schüler)

ORF KULTUR

Bestseller auf Latein

Moderne Romane in einer alten Sprache schreiben – das ist das Hobby des studierten Archäologen und Historikers Michael Hirschler aus Kroatisch Minihof (Bezirk Oberpullendorf). Er schreibt Bücher auf Latein, die in aller Welt begehrt sind.

Link: Bestseller auf Latein - burgenland.ORF.at


Zum Themenbereich 2.

Die Insel Reichenau als innovatives Kulturzentrum nach der Völkerwanderung

Eine Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum Konstanz ab dem 20. April 2024 (für das Datum können wir nichts) mit regelmäßigen Podcasts auch vorab macht von sich Reden. Es geht unter vielem anderen zum Beispiel um die Federführung in der Gregorianik, ums Essen und um Sex unter Mönchen:

SWR Aktuell

Liebe, Latein und Leben im Kloster - Ein Podcast zur Ausstellung "1300 Jahre Reichenau"

Link: Liebe, Latein und Klosterleben – Podcast zu 1300 Jahren Reichenau - SWR Kultur


Buchrezension:

Wolf Lepenies, einer der geistigen Granden der betagteren Generation, bespricht eine neue Erasmusbiographie aus den Niederlanden, jüngst erschienen in deutscher Übersetzung.

DIE WELT KULTUR

Literatur – Erasmus von Rotterdam: Europas erster Intellektueller

Link: Erasmus von Rotterdam: Er sprach fließend Latein und galt als „Fürst der Humanisten“ - WELT

Das rezensierte Buch:

Sandra Langereis:
Erasmus. Biographie eines Freigeists.
Aus dem Niederländischen von Bärbel Jänicke.

Propyläen Verlag Berlin. 
976 Seiten, 59 Euro
ISBN: 9783549100646


Die DFG teilt mit:

Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2024

Einer der Preisträger:

Professor Dr. Jonas Grethlein, Klassische Philologie, Universität Heidelberg

Link: DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2024


Zum Themenbereich 3.

Psychopharmaka oder Drogen?

Während Deutschland über Gesetzesänderungen zur Droge Cannabis diskutiert, wird in den Niederlanden durch Archäologen der FU ein Knochengefäß mit Samen des Schwarzen Bilsenkrauts entdeckt:

Berliner Morgenpost

ANTIKE MEDIZIN

Archäologen entdecken römisches Gefäß – Inhalt überrascht

Link: Archäologie: Forscher entdecken römisches Gefäß – giftiger Inhalt überrascht (morgenpost.de)


Sleep well – in your Bettgestell

Ein seltener Fund in London: Gut erhaltenes Holz aus der römischen Antike.

Spektrum.de

Römisches London: Ein Bett im Gräberfeld

Bei Ausgrabungen in London sind jetzt 2000 Jahre alte Holzobjekte zum Vorschein gekommen. Darunter ein qualitätsvolles – und noch dazu Platz sparendes – römisches Bettgestell.

Link: Römisches London: Ein Bett im Gräberfeld - Spektrum der Wissenschaft


Eine Ausstellung – ebenfalls am Schauplatz London:

THE BRITISH MUSEUM

Legion: life in the Roman army

01.02. bis 23.06.2024

Link: Legion: life in the Roman army | British Museum


Dazu passend ein Fund aus Südwales:

Gentside

Römischer Soldat mit Schwert begraben: Skelett enthüllt gut gehütetes Geheimnis

Link: Römischer Soldat mit Schwert begraben: Skelett enthüllt gut gehütetes Geheimnis (gentside.de)


Römisches Militärlager entdeckt:

Israelnetz aktuell

Link: Israelnetz Aktuell 15. Februar 2024 - Israelnetz


In vino sanitas

WAZ

Speiseplan der Römer aufgedeckt – Wein besonders wichtig

Link: Archäologie: Speiseplan der Römer aufgedeckt – Wein besonders wichtig (waz.de)


...Und wieder: Die Papyri von Herculaneum

Die verkohlten Schriftstücke aus der Villa dei Papiri werden in den nächsten Monaten die Medien noch etwas beschäftigen, da das Thema KI im Moment sehr en vogue ist. Der Altphilologe und Feuilletonist Thomas Ribi hat einen schönen Artikel dazu verfasst:

Neue Zürcher Zeitung

Bücher aus dem heissen Schlamm: Vor zweitausend Jahren begrub der Ausbruch des Vesuvs eine ganze Bibliothek unter sich. Bald kann man sie wieder lesen

Verbrannte Bücher, verklebte Blätter: Seit über zweihundert Jahren versucht man, Papyrusrollen aus dem antiken Herculaneum lesbar zu machen. Nun ist es endlich gelungen.

Link: Vesuv in Pompeji: Herculaneum - Antike Buchrollen werden wieder lesbar (nzz.ch)


BERLINER MORGENPOST

Frauen als Gladiatoren – Neue Details lassen aufhorchen

Link: Archäologie: Gladiatoren-Kämpfe neu erforscht – Ergebnisse verblüffen (morgenpost.de)


Althistoriker auf besonderen Pfaden:

NDR

Michael Sommer stellt große Literaturwerke mit Playmobil nach

Link: Michael Sommer stellt große Literaturwerke mit Playmobil nach | NDR.de - Kultur


...und schließlich wiederum zur KI :

IT BOLTWISE

Von Altgriechisch bis Akkadisch: Künstliche Intelligenz rekonstruiert die Klänge antiker Zivilisationen

Link: Von Altgriechisch bis Akkadisch: Künstliche Intelligenz rekonstruiert die Klänge antiker Zivilisationen – IT BOLTWISE® x Artificial Intelligence (it-boltwise.de)


Letzte Meldungen zum Durchklicken:

Heftig.de

10 seltsame Dinge, die in der Antike ganz normal waren

Link: Geschichte: Kuriose Fakten über die Antike - Heftig


Zusammenstellung und Kommentierung der Medienschau: 

Karl Boyé

  1. 24. Mai 2024 – 15. März 2025

Eine Sonderausstellung der Antikensammlung – Staatliche Museen zu Berlin

Eröffnung: Donnerstag, 23. Mai 2024, 18 Uhr

Monströs wie Medusa, schön wie Aphrodite, treu wie Penelope –viele Frauen der antiken Mythologie sind vor allem durch Stereotype weiblicher Rollenbilder bekannt. Inspiriert von einem Boom aktueller Lesarten der Mythen wirft die Antikensammlung im Alten Museum auf der Museumsinsel Berlin einen neuen Blick auf Göttinnen und Heldinnen.

Antike Mythologie fasziniert bis heute: Medusa, Kirke, Medea und Persephone – Neuerzählungen der Geschichten mythologischer Frauen sind in Romanen für Jugendliche und Erwachsene zurzeit beliebt. Die vorwiegend weiblichen Autor*innen geben den mythischen Frauengestalten eine eigene Stimme. So entsteht ein Perspektivwechsel auf Geschichten, die bislang vor allem durch Autor*innen der männlich geprägten antiken Gesellschaft überliefert sind. Mythen können an das gesellschaftliche Umfeld angepasst werden: Die Deutung antiker Objekte ist so immer von unserem eigenen Blick abhängig. Die Sonderausstellung nähert sich ihren Protagonistinnen daher bewusst aus zwei Perspektiven: der antiken und der modernen. Im Zentrum stehen zwölf Frauenfiguren von den berühmtesten Göttinnen wie Aphrodite bis hin zu weniger bekannten Heldinnen wie Atalante. Lebensgroße Statuen, detaillierte Vasenbilder und kleine Schmuckstücke zeigen, wie man diese Frauen in der Antike darstellte und welche Geschichten ihre Bilder erzählen.

Die Bilder und die Mythen werden vor dem Hintergrund der antiken Lebenswelt betrachtet. Sie entstanden in einer grundsätzlich binär gedachten und männlich geprägten Gesellschaft mit entsprechenden Rollenbildern. Für Frauen bedeutete dies oft eine Unterordnung. Die mythologischen Frauenfiguren halten sich jedoch nur teilweise an diese Normen. In drei Themenbereichen geht die Ausstellung der Einordnung berühmter weiblicher Figuren in der Antike nach. Welche wurden als ‚Vorbilder‘ wahrgenommen und warum? Einige verhalten sich ‚wie es sein sollte‘ und verkörpern Treue, Sittsamkeit und Fruchtbarkeit. Doch drei der am meisten verehrten Göttinnen – Athena, Aphrodite und Artemis – überschreiten jede auf ihre Art bestimmte Normgrenzen und sind diesen offenbar nicht unterworfen. Was bedeutet es, wenn die nackte ‚Liebesgöttin‘ Aphrodite ein Schwert mit sich trägt? Handeln die Frauen jedoch zu weit jenseits weiblicher Rollennormen, werden sie zu negativen Gegenbildern gesellschaftlichen Verhaltens. Ein bekanntes Beispiel ist Medusa. Doch war sie wirklich nur das ‚Monster‘?

Die Ausstellung zeigt über die antiken Objekte hinaus auch deutungsgeschichtliche und zeitgenössische Perspektiven. Medusa wurde beispielsweise ab den 1980er-Jahren vom männermordenden Monster zu einem feministischen Vorbild. Die Ausstellung erlaubt einen aktuellen Blick auf Frauen im Mythos. Die antiken Bilder sind vielschichtig und haben bis heute eine hohe Aktualität.

„Göttinnen und Gattinnen. Frauen im antiken Mythos“ wird kuratiert von Annegret Klünker, Antikensammlung. Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation im Kadmos Verlag.

https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/goettinnen-und-gattinnen/

Spracherwerb Latein und Griechisch – dieser für den altsprachlichen Unterricht grundlegendsten Frage widmet sich die internationale Tagung „Reading Classics? Second Language Acquisition & the Pedagogy of Ancient Greek and Latin“ am 16. und 17. Mai 2024 in Paris. Auf dem Programm der englischen, französischen und lateinischen Beiträge stehen etwa, um nur einige Beispiele zu nennen:

  • Teaching Ancient Greek in the Greek-speaking world: Experiences and Perspectives (Antonis Tsakmakis, University of Cyprus)
  • Tiered texts for reading in a second language & their application to Ancient Greek and Latin (Sherry Lee, Princeton University)
  • Bridging the gap: A very practical Approach to the Latin Cases (Kelly MacFarlane, University of Alberta)
  • Quomodo doceamus? Responding to Second Language Acquisition Research (Jacqueline Carlon, University of Massachusetts, Boston)

Daneben gibt es Workshops zum Hörverstehen, eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des altsprachlichen Unterrichts usw. Das Programm findet sich hier. Den Zugang für die Teilnahme per Zoom erhält man beim Organisator Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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